Das zweite Automated Transfer Vehicle der ESA wird beim Hersteller EADS Astrium in Bremen umfangreichen Tests unterzogen.
Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: EADS Astrium.
Nachdem Antriebseinheit und Avionikteil miteinander verbunden wurden und das Frachtmodul ebenfalls zur Verfügung steht, beginnen in diesen Tagen ausführliche Tests der Hard- und Software des Gesamtsystems. Dies teilte EADS Astrium am 13. Januar 2010 der Öffentlichkeit mit. Dabei wird die Frachtsektion zunächst allerdings nur elektrisch mit dem Steuerungskomplex gekoppelt.
Die Tests beziehen sich auf alle wesentlichen Funktionen sowie die Flugtauglichkeit des Systems. Nach deren Abschluss sollen die Komponenten des ATV 2, das den Namen „Johannes Kepler“ tragen wird, im zweiten Quartal nach Kourou in französisch Guayana verschifft werden. Hier werden dann Frachtträger, Solarzellenausleger und das Abtrennungs- und Abstandsmodul zur Verbindung mit der Trägerrakete montiert, bevor weitere Tests durchgeführt werden. Der Start ist für Ende November 2010 geplant.
ATV ist ein von der ESA in Auftrag gegebenes unbemanntes Transportraumschiff zur Versorgung der Internationalen Raumstation. Es hat zylindrische Form, eine Gesamtlänge von 10,27 m, einen größten Durchmesser von 4,48 m, eine Spannweite der Solarzellenflächen von 22,28 m und eine Leermasse von 10,47 t. ATV kann maximal 7,6 t Nutzlast aufnehmen. Dazu gehören Stückgut, Treibstoff, Wasser und Gase. Es koppelt automatisch gesteuert am Heck der Internationalen Raumstation an. Nach vollendeter Mission verglüht es, mit maximal 6,3 t Abfällen beladen, in der Erdatmosphäre.
Der Erstflug dieses Raumschifftyps fand vom 9. März bis zum 29. September 2008 statt. Gegenwärtig läuft eine Studie der ESA, das System durch eine rückkehrfähige Einheit weiterzuentwickeln.
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