Gestern Nachmittag Ortszeit startete vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral wieder eine Atlas V in den Orbit. An Bord befand sich ein neuer GPS-Satellit.
Ein Beitrag von Daniel Maurat. Quelle: ULA, Boeing.
Der Start erfolgte um 17.38 Uhr Ortszeit (dies entspricht 23.38 Uhr MESZ) vom Startkomplex 41 der Cape Canaveral Air Force Station in Florida. Die Rakete vom Typ Atlas V 401 erfüllte ihren Auftrag perfekt und setzte den Satelliten mitsamt Centaur-Oberstufe im Weltraum aus, welche dann den Satelliten auf seinen ihm bestimmten Orbit brachte. Auch dies verlief laut Startdienstleister ULA, einem Zusammenschluss der Firmen Lockheed Martin, welche die Atlas V produziert, und Boeing, Produzent der Delta IV, erfolgreich.
Als Nutzlast wurde dabei der vierte GPS-Satellit des Blocks 2F gestartet. Diese auch als NAVSTAR 2F bekannte neue Generation der GPS-Satelliten werden dabei von Boeing gefertigt und wiegen nur 1.630 kg, was für heutige Satelliten relativ wenig ist. Zudem ist der auch als USA 242 bzw. Vega bezeichnete Satellit zur Energieversorgung mit zwei großen Solarzellenflächen sowie einem Satz von Batterien ausgerüstet. Als Nutzlast trägt er eine Reihe von Transpondern, mit denen die Navigationssignale zum Endnutzer auf der Erde gesendet werden, sowie mehrere extrem genaue Atomuhren, deren Zeit mit dem Signal gesendet wird und zur Berechnung der Position dient. Das gleiche Prinzip wird bei allen satellitengestützten Navigationssystemen, wie etwa GloNaSS aus Russland, dem chinesischen Beidou oder Europas Galileo, genutzt. Der Satellit verfügt aber im Gegensatz zu der großen Mehrheit der heute gestarteten Satelliten über keinen sogenannten internen Apogäumsmotor, welcher den letzten Bahneinschuss in den Zielorbit vornimmt. Diese Aufgabe fällt der Oberstufe der Trägerrakete zu.
Diese Besonderheit ist eine Anpassung an die Trägerraketen, die sogenannten Evolved Expendable Launch Vehicles (EELV) Atlas V und Delta IV, welche beide über mehrfach zündbare Oberstufen verfügen. Dadurch und durch die Tatsache, dass die Satelliten weit unterhalb der maximalen Nutzlastkapazität der jeweiligen Träger liegen. Somit kann die Lebensdauer der Satelliten auf 12 Jahre gesteigert werden. Auch wurden mit dieser neuen Generation laut Hersteller ein neues ziviles Signal für Rettungskräfte und die kommerzielle Luftfahrt sowie erweiterte Dienste für das US-Militär ergänzt.
Der gestern gestartete Satellit gesellt sich zu einer Reihe von insgesamt 34 Satelliten, die die Erde auf einem etwa 20.460 km hohen Orbit in sechs Ebenen mit unterschiedlicher Inklination und Rektaszension der Knoten ihrer Orbits umlaufen. Die Bahnhöhe ist dabei so gewählt, dass ein GPS-Satellit an einem Tag die Erde zwei Mal umrundet. Solch ein Orbit wird halbsynchron genannt. GPS-2F 4 nimmt dabei den Slot 2 in der Ebene C der GPS-Konstellation ein und ersetzt somit GPS-2A 6, welcher am 9. September 1992 mit einer Delta II gestartet und nunmehr nach über 20 Jahren deaktiviert wurde.
Bei diesem Start handelt es sich um den vierten einer Atlas V in diesem Jahr, den fünften Start der USA und den international 25. Start des Jahres 2013.
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