Nach kurzer Verzögerung um zwölf Minuten hob am 19. Juli 2013 um 09:00 Uhr Ortszeit (15:00 Uhr MESZ) in Cape Canaveral eine Atlas V in einer ihrer größten Versionen erfolgreich ab. Knapp drei Stunden später wurde der militärische Kommunikationssatellit MUOS 2 wie geplant in der Erdumlaufbahn ausgesetzt.
Ein Beitrag von Roland Rischer. Quelle: ULA, SpaceflightNow.
Der x-te Start einer bewährten Schwerlastrakete – wenn es nicht gerade das Desaster mit der Proton gegeben hätte, könnte man sagen: Routine. Dieses Gefühl sollte in diesem Geschäft, in dem kleinste Fehler katastrophale Folgen haben, nie aufkommen. Und so war auch der Start einer Atlas V Evolved Expandable Launch Vehicle 551 am 19. Juli 2013 wieder spannend, zumal die voluminöse und schwere Nutzlast fünf Booster und eine Nutzlastspitze von 5,4 Metern Durchmesser notwendig machte. Darin enthalten war der US-Navy-Satellit MUOS 2 (Mobile User Objektive System) für taktische Kommunikationsaufgaben, der mit rund 6,8 Tonnen Masse die bis dato schwerste Nutzlast auf einer Atlas V darstellt. Taktische Kommunikation heißt in diesem Fall die Gewährleistung eines mobilen Sprach- und Datenfunkverkehrs außerhalb der Reichweite konventioneller, erdgebundener Kommunikationsinfrastruktur. Die geplante Nutzungsdauer beträgt 15 Jahre.
Der Start vom Komplex 41 in Cape Canaveral erfolgte wetterbedingt mit 12 Minuten Verzögerung im vierundvierzigminütigen Startfenster um 9.00 Uhr Ortszeit. Die aufsteigende Sonne sorgte offensichtlich noch rechtzeitig für Entspannung bei den Meterologen. Danach lief alles planmäßig. Nach 1:44 Minuten wurden die Feststoffbooster abgesprengt. Nach weiteren anderthalb Minuten entledigte sich die Rakete der Nutzlastverkleidung. Eine gute Minute später, nun 4:27 Minuten nach dem Abheben, wurde die erste Stufe, der sogenannte Atlas-Booster mit dem RD-180-Triebwerk, von der Centauer-Oberstufe getrennt. Diese wurde dreimal gezündet, bevor die Nutzlast gut drei Stunden nach dem Start ausgesetzt wurde. Der Satellit fliegt nun in den nächsten acht Tagen mit Hilfe seiner Bordtriebwerke in einen geosynchronen Orbit in 36.000 km Höhe.
Für die United Launch Alliance war es der sechste von zwölf geplanten Starts in diesem Jahr.
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