Atlantis verlässt Internationale Raumstation

Das Space Shuttle Atlantis legte heute um 08:28 Uhr MESZ zum letzten Mal von der Internationalen Raumstation ab und beendete damit nach 13 Jahren Aufbau und Unterstützung der Raumstation durch die Shuttle-Flotte.

Ein Beitrag von Thomas Pallmann. Quelle: Nasa. Vertont von Peter Rittinger.

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Die ISS beim Manöver
(Bild: Nasa)

Die Astronauten wurden um 03:59 Uhr MESZ mit dem Lied „Don’t Panic“ von der Gruppe Coldplay geweckt. Das Lied wurde Pilot Doug Hurley gewidmet.

Nach einer bisher extrem erfolgreichen Mission war es nun an der Zeit, der Internationalen Raumstation ein letztes Mal Lebewohl zu sagen. Um 08:28 Uhr MESZ öffneten sich die Klammern im Andockmechanismus des Space Shuttles und gaben es nach acht Tagen wieder frei. Kommandant Chris Ferguson und Pilot Doug Hurley übernahmen die Steuerung über den Orbiter und flogen ihn auf einen Punkt 182 Meter von der Raumstation entfernt.

Dort hielten sie für 30 Minuten die Position, während die Raumstation ein ungewohntes Manöver durchführte. Mithilfe der Steuerdüsen am russischen Segment drehte man den Komplex um 90 Grad entlang der Vertikalachse. Die Entscheidung für diese Manöver war getroffen worden, um so Fotos von Teilen der Station zu erhalten, die bisher nicht dokumentiert wurden.

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Ein letzter Blick auf die Atlantis
(Bild: Nasa)

Nachdem die Station in Position war, initiierte Doug Hurley dann die Umrundung des Komplexes. Während der nächsten Stunde machte die Besatzung unzählige Fotos von der Außenseite der Station und filmte jeden Winkel. Um 10:18 Uhr MESZ feuerten die Steuerdüsen des Space Shuttles ein weiteres Mal, um so den Orbiter endgültig von der Station zu trennen. Wenig später verschwand die Atlantis dann in der Dunkelheit.

Insgesamt erhielt die Internationale Raumstation 37 Mal Besuch eines Space Shuttles. Während dieser Zeit brachten die Orbiter 10 Module, 4×4 Solarpaneele und 107 Meter an Gitterträger zur Station.

Die Besatzung der Atlantis richtete nach der endgültigen Trennung von der Station ihre Augen auf die letzte Phase ihrer Mission. Um sicherzustellen, dass während des Aufenthalts an der Raumstation der Hitzeschild nicht durch Weltraumtrümmer oder Mikrometeoriten beschädigt wurde, nutzte die Besatzung des Orbiters das Boom Sensor System ein weiteres Mal, um die verstärkten Karbonteile an den Flügelkanten und der Nasenkappe zu untersuchen. Die Aufnahmen wurden an die Bodenkontrolle übermittelt, wo sie vom Damage Assessment Team ausgewertet werden.

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Atlantis verschwindet in der Dunkelheit
(Bild: Nasa)

Anschließend deaktivierte die Besatzung den Roboterarm des Space Shuttles zum letzten Mal. Der Roboterarm kam zu seinem ersten Einsatz während der STS-2-Mission im November 1981. Pilot Richard Truly testete damals alle Funktionen des Arms und kommentierte die Tests mit den Worten „Der Arm ist draußen und arbeitet wunderbar. Seine Bewegungen sind viel flexibler als in den Simulationen“. Während seiner Laufbahn bewegte der Arm unzählige Nutzlasten und trug zu einem nicht geringen Teil zum Erfolg des Space Shuttles bei. Sein stolzes Erbe wird durch den Roboterarm der Raumstation fortgesetzt.

Für den vermutlich letzten vollen Tag in der Umlaufbahn soll die Besatzung am Dienstag um 03:59 Uhr MESZ geweckt werden. Neben den traditionellen Checks der Steuersysteme des Orbiters, wird die Besatzung noch Picosat aussetzten und Interviews geben.

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