Atlantis in Kalifornien gelandet

Mit der Landung der Raumfähre Atlantis am heutigen Freitag um 21:49 Uhr (MESZ) auf dem amerikanischen Luftwaffenstützung Edwards Air Force Base hat die Shuttle-Mission STS-117 einen erfolgreichen Abschluss gefunden.

Ein Beitrag von Michael Stein. Quelle: NASA.

Landung der Raumfähre Atlantis auf dem Luftwaffenstützpunkt Edwards Air Force Base.
(Foto: NASA TV)

Insgesamt 13 Tage und etwas über 20 Stunden dauerte die ISS-Mission des amerikanischen Orbiters, wobei der letzte Missionstag von der siebenköpfigen Atlantis-Besatzung eher unfreiwillig in Kauf genommen worden war: Die für Donnerstag geplante Landung auf dem Kennedy Space Center in Florida musste wegen schlechter Wetterbedingungen abgesagt werden. Doch auch der zweite Versuch einer Landung in Florida am heutigen Freitag war aufgrund von Regenschauern im näheren Umfeld der Landebahn nicht von Erfolg gekrönt, so dass die NASA in den sauren Apfel biss und eine Landung an der Westküste der USA anordnete. Der Rücktransport der Raumfähre auf dem Rücken einer für diesen Zweck modifizierten Boeing 747 kostet rund eine Million US$ und benötigt mindestens eine Woche Zeit, weshalb grundsätzlich ein Landung in Florida angestrebt wird – was dieses Mal jedoch nicht gelang.
Von diesem kleinen Wermutstropfen abgesehen kann die amerikanische Raumfahrtbehörde mit dem Verlauf des ISS-Aufbaufluges 13A zufrieden sein. Mit der erfolgreichen Montage eines weiteren Solarmoduls an der zentralen Gitterstruktur der Internationalen Raumstation (ISS) wurde die Voraussetzung für die Montage des europäischen sowie des japanischen Labormoduls Ende 2007 / Anfang 2008 geschaffen. Auch das Einziehen eines seit 2000 an der ISS montierten Solarpaneels gestaltete sich vergleichsweise problemlos. Nicht zuletzt wurde der nun zu Ende gegangene 118. Shuttle-Flug auch für einen Wechsel in der ISS-Crew genutzt: Die amerikanische Missionsspezialistin Sunita Williams, die mit der letzten Shuttle-Mission STS 116 im Dezember 2006 zur Internationalen Raumstation geflogen war, wurde von ihrem Kollegen Clayton Anderson abgelöst. Mit ihrem 195-tägigen Aufenthalt im Erdorbit hat Williams übrigens die elf Jahre alte Bestmarke für Langzeitaufenthalte weiblicher Raumfahrer im All um sieben Tage übertroffen und die Latte für zukünftige Astronautinnen wieder etwas höher gelegt.

Erstmals wurde im All durch den amerikanischen Astronauten John Olivas eine kleine Reparatur am Hitzeschild einer Raumfähre durchgeführt. Bei den routinemäßigen Inspektionen des Space Shuttles nach dem Start wurde eine Hitzeschutzmatte an einer Verkleidung der Manövriertriebwerke entdeckt, die sich teilweise gelöst hatte und dadurch hervorstand. Wenngleich davon keine Gefahr für die Raumfähre ausging, wollten die Verantwortlichen der NASA durch die Reparatur im All vermeiden, dass es beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre zu Beschädigungen an der Triebwerksverkleidung aufgrund erhöhter Temperaturen im Bereich der hervorstehenden Hitzeschutzmatte kommt. Den Aufnahmen der Raumfähre nach der Landung zufolge scheint die Reparatur ihren Zweck in dieser Hinsicht erfüllt zu haben.

Ursprünglich sollte die nun zu Ende gegangene Mission bereits im März durchgeführt werden, doch Beschädigungen an der Isolierung des Shuttle-Haupttanks aufgrund eines Hagelschauers wenige Wochen vor dem geplanten Starttermin machten eine zeitintensive Inspektion und Ausbesserung der Tankisolierung erforderlich.

Die nächste Shuttle-Mission STS 118 soll am 9. August zur ISS starten. Die Raumfähre Endeavour wird ein weiteres Element der zentralen ISS-Gitterstruktur an ihren Einsatzort transportieren. Daneben gehört noch die „External Stowage Platform 3“ zur Ladung der Raumfähre, die ebenfalls an der ISS montiert werden und zukünftig Stauraum für verschiedene Gerätschaften bieten soll. Den übrigen Platz in der Ladebucht der Endeavour wird das Nutzlastmodul SPACEHAB ausfüllen, mit dessen Hilfe verschiedenste Versorgungsgüter zur ISS transportiert werden sollen.

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