Atlantis auf dem Weg zu Hubble

Die US-Raumfähre ist heute abend, 20:02 Uhr MESZ, zur letzten Modernisierungs-, Wartungs- und Reparaturmission des Weltraumteleskops gestartet.

Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: NASA, Raumcon.

NASA-TV
Die Atlantis hebt vom Startkomplex 39A in Cape Canaveral ab.
(Bild: NASA-TV)

An Bord befinden sich 7 Astronauten und eine große Menge hochempfindlicher Geräte, die das wissenschaftliche Arbeiten mit dem Hubble Space Telescope (HST) für die nächsten fünf Jahre sichern sollen. Während der Mission sind 5 Außenbordeinsätze von jeweils knapp 7 Stunden Dauer geplant, bei denen Betriebstechnik ausgetauscht, zwei wissenschaftliche Geräte erneuert und zwei weitere repariert werden sollen. Anschließend soll die Empfindlichkeit des Teleskops in einigen Bereichen um den Faktor 35 besser sein.

Die Besatzung der Atlantis besteht aus dem Kommandanten Scott Altman, dem Piloten Gregory Johnson und den Missionsspezialisten John Grunsfeld, Michael Massimino, Andrew Feustel, Michael Good sowie Megan McArthur.

NASA
Hubble wird mit dem Shuttle-Manipulator in die Ladebucht gezogen.
(Bild: NASA)

Die Nutzlast der Atlantis umfasst die neue Wide Field Camera 3 (WFC-3), den ebenfalls neuen Cosmic Origins Spectrograph (COS), Ersatzteile zur Reparatur der größtenteils nicht mehr einsatzfähigen Advanced Camera for Surveys (ACS) und des im Safe Mode befindlichen Space Telescope Imaging Spectrograph (STIS), zwei Battery Module Units (BMU) mit jeweils 3 neuen Nickel-Wasserstoff-Batterien, drei neue Rate Sensor Units mit je zwei Gyroskopen zur Lageregelung, 4 Thermalverkleidungen (New Outer Blanket Layers, NOBL), eine neue doppelte Control Unit/Science Data Formatter (CUSDF) ein Soft Capture and Rendezvous System (SCRS) sowie einen Fine Guidance Sensor (FGS). Zum Transport sind die Nutzlasten auf vier verschiedenen Gestellen befestigt: einem Flight Support System, einem Super Lightweight Interchangeable Carrier (SLIC), einem Multi-Use Lightweight Equipment Carrier (MULE) und einem Orbital Replacement Unit Carrier (ORUC).

Die Atlantis soll am 13. Mai das HST mit dem Shuttle-Manipulator einfangen und in der Nutzlastbucht verankern. Während der Außenbordarbeiten sollen dann so viele Einheiten wie möglich ausgetauscht und die defekten Geräte weitgehend repariert werden. Meist sind nur die Stromversorgungseinrichtungen außer Funktion. Da diese aber nicht zum Austausch vorgesehen sind, werden die Arbeiten teilweise sehr kompliziert und riskant. Ein Erfolg ist keineswegs garantiert.

NASA
Hubble im Laderaum (STS 103)
(Bild: NASA)

Schließlich soll ein Soft Capture Mechanism inklusive eines Navigationssystems (Relative Navigation System) an der Unterseite des Teleskops installiert werden, das es ermöglicht, in mehreren Jahren eine spezielle Antriebseinheit anzudocken, mit der Hubble zum Abschluss seiner Mission abgebremst und gezielt zum Absturz gebracht werden kann.

Mit dieser fünften und letzten Service-Mission nach 1993, 1997, 1999 und 2002 soll das vor 19 Jahren gestartete Teleskop mindestens für die nächsten fünf Jahre fit gemacht werden.

Zum weiteren Verlauf der Mission lesen Sie auch unsere täglichen Statusberichte.

Raumcon:

Nach oben scrollen