Astrium Services versorgt die Internationale Gemeinschaft seit dem 1. August 2012 über einen GO Monitor genannten Dienst mit Bildmaterial von den Aufräum- und Reparaturarbeiten am japanischen Kernkraftwerk Fukushima Daiichi.
Ein Beitrag von Thomas Weyrauch. Quelle: Astrium GEO.
Die aufgenommen Bilder stammen vor allem vom französisch-italienischen Erdbeobachtungssatelliten Pléiades 1A, der seit dem 17. Dezember 2011 um die Erde kreist und unter der Ägide von EADS Astrium als Hauptauftragsnehmer entstand. Zur Verfügung gestellt werden die Bilder den adressierten Stellen über einen „GO Monitor“ genannten Monitoring- und Analyseservice, der über das Internet erreichbar ist.
Die Daten von der „GO Monitor“-Webseite ermöglichen es, Verfahren zur Behandlung kontaminierter Materialien, wie beispielsweise den Einschluss in Zement oder Glas und die Lagerung des Materials zu überwachen und zu analysieren. Ebenso erlauben es die Daten, den Fortgang von Abriss- und Bauarbeiten vor Ort zu verfolgen, sowie den Einsatz von Großgerät, wie Kränen und Baumaschinen und von Lagereinrichtungen, Anlagen und Maschinen zu beurteilen.
Beobachtende Stellen können sich dank „GO Monitor“ einen Überblick über die Aktivität der verschiedenen am Kraftwerksstandort tätigen Repräsentanten des Kraftwerksbetreibers, seiner Auftragnehmer und öffentlicher Institutionen verschaffen. Verwendet werden dabei auch Methoden wie die Abschätzung der Menge vor Ort anwesenden Personals, Auszählung im Kraftwerksbereich vorhandener Fahrzeuge und die Ermittlung des Fahrzeugtyps.
Die auf Bildern von Pléiades 1A basierende Untersuchung der Aktivitäten auf dem Kraftwerksgelände Fukushima Daiichi, das am 11. März 2011 durch das sogenannte Tōhoku-Erdbeben katastrophale Zerstörungen erlitt, ist Fortsetzung der Analysen, die mit Daten vom mit einem Satellitenbus von Astrium ausgestatteten FORMOSAT 2 der Nationalen Taiwanesischen Raumfahrtbehörde (Taiwanese National Space Program Office, NSPO) am 11. März 2011 begonnen wurden. Diese Daten können über die gleiche Webseite wie die von Pléiades 1A bezogen werden.
Seit dem Erdbeben lieferten unter Beteiligung von Astrium gebaute Satelliten den vor Ort tätigen Einsatzkräften wertvolle Informationen. SPOT 5 steuerte schon einen Tag nach dem Beben Aufnahmen von der betroffenen Küste und den dort liegenden Kraftwerksstandorten bei. Daten von FORMOSAT 2 wurden zur Untersuchung des späteren Sperrgebiets verwendet. Informationen vom Radarsatelliten TerraSAR-X erlaubten den Vergleich der Situation in der Region Sendai vor und nach dem Beben, die Visualisierung der erzeugten Trümmerlandschaft und eine Beurteilung der Zerstörungskraft.