Am morgigen Mittwoch bekommen wir für kuze Zeit Besuch vom Asteroiden Toutatis, der sehr dicht an unserem Planeten vorbeifliegen wird.
Ein Beitrag von Julian Schlund. Quelle: universetoday.
Kurzzeitig bekommt unsere Erde am Mittwoch einen neuen Nachbarn: Der Asteroid 4179 Toutatis wird morgen in einem Abstand von 1,5 Millionen Kilometern die Erde passieren. Dies entspricht ungefähr einer Entfernung vier mal so groß wie der Abstand Erde Mond, was nach astronomischen Maßstäben ziemlich wenig ist. Der Felsbrocken ist mit seinen Maßen von 4,6 Kilometern Länge und 2,4 Kilometern Breite das größte Objekt, das der Erde während der vergangenen 100 Jahre so nahe gekommen ist.
Astronomen beobachten den kosmischen Besucher schon seit 10 Jahren. Daher kann man dessen Flugbahn bis auf wenige Kilometer genau vorhersagen und somit, trotz gegenteiliger kursierender Gerüchte, einen Zusammenstoß ausschließen.
Diesmal wird sich die Beobachtung des Himmelkörpers für Amateurastronomen schwierig gestalten: Die Forscher haben berechnet, dass Toutatis am Himmel der südlichen Hemisphäre erscheint. Und selbst dort ist seine Beobachtung schwierig, und das nicht zuletzt wegen seiner geringen Entfernung zur Erde und der hohen Geschwindigkeit. So hängt beispielsweise die Position, in der der Himmelskörper von der Erde aus sichtbar ist, stark vom Standpunkt des Beobachters ab. Erschwert wird die Sichtung zusätzlich durch den Einfall des Mondlichts. Die Astronomieinteressierten auf der Nordhalbkugel werden Anfang Oktober eine Chance bekommen, den Asteroiden zu sehen.
Toutatis, bennant nach einem gallischen Stammesgott, ist übrigens erst vor 15 Jahren entdeckt worden. Besonders auffällig an dem Asteroiden ist seine außergewöhnliche Eigendrehung: Im Gegensatz zu den meisten anderen Himmelsobjekten rotiert er nicht wie gewöhnlich um eine, sondern um zwei Achsen, was eine torkelnd wirkende Bewegung zur Folge hat.