Asteroid Impact Mission: Konsolidierungsphase begonnen

OHB beginnt mit Konsolidierungsphase der Asteroid Impact Mission. Eine Pressemitteilung der OHB System AG.

Quelle: OHB System AG.

AIM beobachtet Didymoon nach dem DART-Einschlag. (Bild: OHB)

Bremen, 8. November 2016 – Die OHB System AG, Tochtergesellschaft der börsennotierten Technologie- und Raumfahrtgruppe OHB SE (Prime Standard, ISIN: DE0005936124), hat sich im Wettbewerb durchgesetzt und erfolgreich die Definitionsphase der ESA-Mission „Asteroid Impact and Deflection Mission“ (AIM) erreicht.

„Das ist ein großer Erfolg für uns und eine Ehre für OHB, nun das einzig verbliebene Konsortium in der Definitionsphase von AIM zu führen. Damit ist OHB Teil des weltweit ersten Projekts mit dem Ziel herauszufinden, wie die Erde vor einem Asteroideneinschlag geschützt werden könnte. Eine wichtigere Mission kann es wohl kaum geben“, sagt OHB Vorstandsvorsitzender Marco Fuchs.

Ziel der Mission ist es, einen entfernten Zwillings-Asteroiden namens Didymos zu erforschen und zu erfassen. Dann soll beobachtet werden, was bei einem Zusammenstoß mit dem von der NASA ausgesandten Raumfahrzeug geschieht. Die gesammelten Daten sollen anschließend helfen, Verteidigungsstrategien für den Fall zu entwickeln, dass ein Asteroid auf der Erde kollidieren würde. Darüber hinaus bietet die Mission eine hervorragende Möglichkeit neue Plattformtechnologien für zukünftige Weltraummissionen zu validieren. Dazu führt OHB das europäische Konsortium mit QinetiQ Space (Belgien), GMV (Spanien), Antwerpen Space (Belgien), Astronika (Polen), GMV-PL (Polen), Spin.Works (Portugal), GMV-PT Portugal) und GMV-RO (Rumänien), das gerade mit der detaillierten Definition der Mission begonnen hat – noch bevor die endgültige Entscheidung der ESA über die tatsächliche Umsetzung der Mission getroffen wird.

Die größte Herausforderung ist derzeit der knappe Zeitplan. Die Mission muss bereits im Oktober 2020 gestartet werden, um das Zeitfenster zu treffen, an dem der Asteroid und sein Mond der Erde am nächsten sind. „Deshalb sind Leitung und Navigation ganz entscheidende Teile des Missionskonzepts“, sagt OHB-Projektleiter Marc Scheper. „Zunächst einmal muss das Raumfahrzeug über eine Distanz von 480 Millionen Kilometern seinen Weg zum Zielasteroiden finden. Die nächste Aufgabe besteht darin, über visuelle Erkennung um Didymos herum zu manövrieren, ohne dabei allzu viel Treibstoff zu verbrauchen“, so Scheper weiter.

Die AIM-Mission wird alle technischen Daten liefern, die für die Validierung von Wirkungsmodellen erforderlich sind. „Die breite Palette von Aktivitäten, die derzeit durchgeführt wird unterstreichen, dass AIM immer mehr zu einem echten europäischen Projekt wird“, sagt Ian Carnelli, Programmmanager der ESA. „Wir haben gerade unsere detaillierte Definitionsphase mit der Industrie begonnen. Die Entscheidung über die vollständige Umsetzung der Mission wird dann auf dem Ministerrat der ESA im Dezember getroffen. Das ist ein wirklich wichtiger Schritt, um unser Tempo hoch zu halten und neue Ansätze zu testen, die eine schnellere Realisierung durch die Integration von ESA-, Industrie- und Nutzlastteams ermöglichen.“

Das gemeinsame AIDA-Programm wird auch für die Raumfahrtagenturen ESA und NASA von strategischem Nutzen sein. „Nachdem NASA und ESA ihre innovative Zusammenarbeit im gemeinsamen AIDA-Programm fortsetzen, ist es sehr inspirierend die Fortschritte bei der Entwicklung des AIM-Designs zu sehen“, erklärte Lindley Johnson, Programmdirektor des Planetary Defense Coordination Office der NASA.

Schließlich werden AIM und DART unabhängig voneinander wertvolle Ergebnisse erzielen. Und durch das gemeinsame AIDA-Programm werden sich im Rahmen der internationalen Asteroidenabwehr zahlreiche Synergieeffekte realisieren lassen.

Hintergrund zu AIM, DART und AIDA

AIM muss vor Ende 2022 in Position sein. Für diesen Zeitpunkt ist der Double Asteroid Redirection Test (DART) der NASA geplant. Der Zusammenstoß mit dem Asteroidenmond wird dabei in Vor- und Nachphase detailliert aufgezeichnet. Anhand dieser Beobachtungen wird man bestimmen können, inwieweit der Aufprall von DART die Bewegung des Mondes verändert.

Die Missionen AIM und DART sind zwei Komponenten einer internationalen Mission von ESA und NASA zur Demonstration einer Asteroidenablenkung namens Asteroid Impact and Deflection Assessment (AIDA).

AIDA ist ein spannendes und kostengünstiges Konzept zur Demonstration unterschiedlicher Techniken, durch die sich wertvolle Erkenntnisse in der Erforschung von Asteroiden und zum Schutz der Erde gewinnen lassen.

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