Am 10. September 2012 gab Arianespace bekannt, dass der spanische Kommunikationssatellitenbetreiber Hispasat den Startprovider mit dem Transport der beiden Satelliten Amazonas 4A und Hispasat AG1 ins All beauftragt hat.
Ein Beitrag von Thomas Weyrauch. Quelle: Arianespace, DLR, OHB System. Vertont von Peter Rittinger.
Der Start des Satelliten Amazonas 4A soll nach den derzeitigen Planungen Anfang 2014 auf einer Ariane-5- oder einer Sojus-Rakete vom europäischen Startgelände in Kourou in Französisch Guayana aus erfolgen. Amazonas 4A basiert auf der GEOStar 2.4 genannten Satellitenplattform des US-amerikanischen Raumfahrtkonzerns Orbital Sciences Corporation (OSC), der den Satelliten in seinem Werk in Dulles im Bundesstaat Virginia baut.
Stationieren will Hispasat den neuen Erdtrabanten bei 61 Grad West im Geostationären Orbit. Von dort können die 24 Ku-Band-Transponder des Satelliten zur Versorgung Lateinamerikas, von Venezuela und Kolumbien im Norden bis Argentinien und Chile im Süden, mit Fernsehprogrammen und einer großen Bandbreite von Kommunikationsdiensten eingesetzt werden. Die Auslegungsbetriebsdauer des Satelliten mit einer Startmasse von rund 3.000 Kilogramm beträgt 15 Jahre.
Hispasat AG1 bzw. Hispasat Advanced Generation 1 wird nach den derzeitigen Planungen voraussichtlich Ende 2014 an Bord einer Ariane-5-Rakete den Weltraum erreichen. Bei dem Raumfahrzeug mit einer Startmasse von rund 3.200 Kilogramm handelt es sich laut Arianespace um das erste auf der von der OHB System aus Deutschland zusammen mit der Europäischen Raumfahrtorganisation (ESA) und Hispasat entwickelten, SmallGEO genannten Satellitenplattform basierende, das im All zum Einsatz kommen wird.
Hispasat AG1, dessen neuartige Konstruktion insbesondere der Senkung der Kosten der über den Satelliten abgewickelten Kommunikationsdienste dienlich sein soll, erhält nach aktuellem Stand maximal 20 Ku-Band-Transponder und 3 Ka-Band-Transponder. Die Kommunikationsnutzlast des Satelliten mit einer Auslegungsbetriebsdauer von 15 Jahren wird von Tesat-Spacecom beigesteuert. Mit ihrer Hilfe will Hispasat Kunden auf der iberischen Halbinsel, den Kanarischen Inseln und in Südamerika mit einer breiten Palette von Multimediadiensten versorgen.
Die im Rahmen des ARTES-Programms der ESA, das sich entsprechend der ausgeschriebenen Bezeichnung Advanced Research in Telecommunication Systems mit fortgeschrittener Forschung zu Telekommunikationssystemen beschäftigt, entwickelte neue Satellitenline SmallGEO erlaubt die Unterbringung einer Kommunikationsnutzlast mit einer Masse von bis zu 300 Kilogramm, die vom Satellitenbus mit einer elektrischen Leistung von bis zu 3.000 Watt versorgt werden kann.
Die OHB-System-AG aus Bremen fungiert bei Entwicklung und Bau der Raumfahrzeuge der neuen Satellitenline als Hauptauftragnehmer. Das Unternehmen aus Norddeutschland hatte im März 2007 mit der ESA den Vertrag über die Entwicklung der SmallGEO-Plattform unterzeichnet.