ArianeGroup erhält von Airbus DS zwei Aufträge für Studien zu künftigen Mondmissionen. Eine Pressemitteilung der ArianeGroup.
Quelle: ArianeGroup.
Lampoldshausen – Die ArianeGroup hat zwei Studienaufträge für potenzielle Mondmissionen erhalten. Sie sind Teil der Phase A/B1-Studien von Airbus Defence and Space in Vorbereitung auf die nächste Ministerratskonferenz im Jahr 2022. Ein Expertenteam der ArianeGroup bestehend aus Mitarbeitern der Standorte Lampoldshausen, Bremen und Ottobrunn wird seine Expertise als Antriebsarchitekt für das Cis-Lunar Transfer Vehicle (CLTV) und für den European Large Logistics Lander (EL3) einbringen.
Mit dem EL3-Landefahrzeug wird Europa bis zu 1,7 Tonnen Material, Treibstoff oder Ausrüstung auf den Mond transportieren können. Das Modul soll voraussichtlich um 2028 an Bord einer Ariane 64 (Ariane-6-Version mit 4 Boostern) starten und den Mondorbit vier Tage später erreichen.
Nach mehreren Tagen in der Umlaufbahn des Erdtrabanten wird EL3 mithilfe von bis zu fünf Triebwerken landen. Eine simultane Drosselung aller Motoren soll für eine Präzisionslandung sorgen. Die Landezone des EL3 wird sich nahe des Landezirkels des amerikanischen HLS-Moduls (Human Landing System) befinden, um den Astronauten eine weitere gesicherte Betankungsmöglichkeit zu bieten. Die NASA hat drei Unternehmen für die Konzeption und Entwicklung des HLS im Rahmen des Artemis-Programms ausgewählt.
Das EL3 ist eine europäische Ergänzung des Artemis-Programms, mit dem die USA wieder Menschen auf den Mond bringen wollen. ArianeGroup ist aktiv an diesem Projekt beteiligt, indem es Antriebskomponenten für das Europäische Servicemodul (ESM) des Orion-Raumfahrzeugs liefert.
Das CLTV profitiert von der jahrelangen Erfahrung und den technischen Entwicklungen im Rahmen der fünf europäischen ATV-Missionen (Automated Transfer Vehicle) sowie neuen Funktionen und Fähigkeiten. Seine Hauptaufgabe wird sich auf die Versorgung des Lunar Gateway, der künftigen cis-lunaren Raumstation, konzentrieren. „Mit Unterstützung von Airbus hat die ESA fünf ATVs erfolgreich entwickelt und geflogen. Das letzte flog 2014/2015“, erklärte Jörg Krüger, Head of Orbital Propulsion Engineering & Design der beiden Projekte. „Die beiden Projekte sind von großer strategischer Bedeutung, denn sie erlauben es ArianeGroup, im Bereich Antriebe Fuß zu fassen und die gesammelte Expertise aus den Projekten ATV und ESM MPCV zu nutzen, um die Präsenz des Unternehmens bei künftigen Erkundungsprogrammen der ESA auszuweiten.
“Das CLTV ist noch flexibler einsatzfähig als das ATV. Es ist eine gute Gelegenheit für ArianeGroup ihre gleichermaßen bewährten und zukunftsweisenden innovativen Produkte,auch jenseits traditioneller Antriebssystem, zu präsentieren. Das CLTV ist ein Ausblick auf ein künftiges 100% europäisches Raumfahrzeug. „Die Konzeptionsphase wird bis zur Ministerratskonferenz 2022 andauern. Wird das vorgelegte Konzept dort angenommen, könnte die nächste Phase bereits Anfang 2023 anlaufen – und den ersten Schritt zum Bau einer Autobahn zum Mond darstellen.
Über ArianeGroup
ArianeGroup entwickelt und liefert innovative und wettbewerbsfähige Lösungen für zivile und militärische Trägerraketen mit den modernsten Antriebstechnologien. Der Konzern ist als Hauptauftragnehmer der europäischen Trägerraketenfamilien Ariane 5 und Ariane 6 für die gesamte Produktionskette der Träger verantwortlich – vom Entwurf über die gesamte Produktionskette bis hin zur Vermarktung über sein Tochterunternehmen Arianespace. Zudem ist ArianeGroup Hauptauftragnehmer für die ballistischen Trägerraketen der französischen Marine. ArianeGroup und die Tochterunternehmen sind weltweit anerkannte Spezialisten für Raumfahrtausrüstungen und -antriebe, ihr Know-how findet auch in anderen Industriezweigen Anwendung. ArianeGroup ist ein zu gleichen Teilen von Airbus und Safran gehaltenes Joint Venture. Mit circa 9.000 hochqualifizierten Mitarbeitern in Frankreich und Deutschland erzielte der Konzern 2019 einen Umsatz von 3,1 Milliarden Euro.
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