Astronauten geben Insidertipps, wie man mit Ausgangsbeschränkungen zurechtkommt. Live-Schalte der ESA mit einer Gruppe von Experten, für die Einschränkungen zum Alltag gehören. Eine Information der ArianeGroup.
Quelle: ArianeGroup.
Samantha Cristoforetti erklärte dabei zunächst eine wichtigen Unterschied zwischen All und Erde: Astronauten entscheiden sich bewusst für die Reise zur Raumstation ISS und bereiten sich darauf vor. Ihr allererster Rat: bloß keinen Countdown starten!
„Stellen Sie sich stattdessen vor, es wäre der neue Normalzustand, organisieren Sie sich und gestalten Sie Ihren Alltag so angenehm wie möglich. Als erstes muss man akzeptieren, dass es eine harte und stressige Zeit ist. Und dann gilt es, Strategien zu finden. Sie können sich zum Beispiel mit Angehörigen zu einer gemeinsamen Videokonferenz verabreden.“
„Auch sollte man gut für sich selbst sorgen. Wer auf sein Inneres hört, ist auch ein guter Zuhörer für andere.“
Thomas Pesquet findet, man sollte sich Aufgaben mit klar definierten Zielen stellen. Die aktuelle Aufgabe besteht darin, die Verbreitung des Virus zu verhindern. Wir alle erfüllen sie, indem wir so oft wie möglich zuhause bleiben. Thomas empfiehlt auch, den Krisenmanagern Vertrauen zu schenken, denn sie sorgen dafür, dass alles gut verläuft.
Tom Jones geht näher auf den Begriff Zielsetzung ein und rät zu einer täglichen To-do-Liste. Die Ausgangssperre ist seiner Ansicht nach auch geeignet, um Prioritäten zu setzen. Dabei spielt auch körperliche Betätigung eine wichtige Rolle, denn sie hilft dabei, sich zu sammeln und bringt einen auf andere Gedanken.
Jean-François Clervoy für seinen Teil widmet sich täglich einer mit Zielen verbundenen, bestimmten Aufgabe (Telearbeit, Hausarbeit). Er stellt einen Zeitplan auf und hält sich daran. Seine Botschaft lautet: Im All ist es existenziell, sich an die Sicherheitsvorschriften zu halten. Wenn wir die Ratschläge befolgen, werden wir diese Krise bewältigen und feiern, wenn die Mission erfüllt ist.
Dann meldet sich Tim Peake zu Wort. Er glaubt, dass wir nach dieser Zeit nicht mehr dieselben sein werden. Und er hofft, dass wir aus dieser Zeit der Ausgangssperre unsere Lehren für die Zukunft ziehen werden.
Anousheh Ansari beschließt die Gesprächsrunde mit dem Hinweis, dass man sich an den neuen Alltag wie an ein neues Umfeld annähern sollte. Wir Menschen sind anpassungsfähig, meint sie. Dennoch sollte man sich Zeit geben. Sie empfiehlt, den Tag abwechslungsreich zu gestalten und Bewegungseinheiten wie etwa Yoga einzubauen.
Ihrer Ansicht nach könnte man die Ausgangssperre zum Lernen nutzen (Podcasts anhören, lesen, sich informieren). Wissen ist Macht und gibt uns das Gefühl, die Situation besser kontrollieren zu können. Zu guter Letzt rät sie allen Menschen in der Ausgangssperre, so oft wie möglich den Himmel zu betrachten. Dadurch verbindet man sich mit etwas Größerem, das wiederum uns alle miteinander verbindet.
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