Wieder ein Erfolg für die Ariane 5: Mit ihrem gestrigen erfolgreichen Flug brachte sie sieben Satelliten gleichzeitig in einen sonnensynchronen Orbit.
Ein Beitrag von Axel Orth. Quelle: Arianespace.
Nach dem Start vom Raumflughafen in Französisch-Guayana schlug die Ariane 5 Generic eine nordwärts gerichtete Flugbahn ein, um zunächst ihre Hauptnutzlast – die militärische Helios 2A Aufklärungsplattform – und dann sechs kleine Hilfssatelliten auszusetzen. Es war der 16. erfolgreiche Flug einer Ariane 5.
Im Gegensatz zu Missionen in den geostationären Orbit, die ein langes Startfenster haben, hatte der heutige, nordwärts gerichtete Flug Nummer 165 eine präzise Vorgabe für den Moment der Zündung des kryogenen Triebwerks: 13:26 Uhr, Lokalzeit Kourou. Die Ariane 5 war bereit – und hob genau zur richtigen Zeit ab, unter dem sonnigen Himmel von Französisch-Guayana.
Helios 2A, die Hauptnutzlast dieses Flugs, ist das dritte Mitglied in der Familie der militärischen Helios-Beobachtungssatelliten, die alle mit Ariane-Raketen gestartet wurden. Helios 1A wurde 1995 mit Flug 75 in den Orbit gebracht, gefolgt von Helios 1B im Dezember 1999 mit Flug 124. In beiden Fällen kam die Ariane 4 zum Einsatz. Der heutige Satellit eröffnet die zweite Generation der Helios-Familie. Sein Startgewicht betrug 4,2 Tonnen.
Die Helios 2A-Plattform wurde in einem Programm mit Belgien und Spanien unter französischer Führung entwickelt und gebaut. Projektmanager ist Frankreichs DGA („Defense Procurement Agency“), mit der französischen nationalen Raumfahrtagentur CNES Hauptverantwortlicher für den Satelliten und den Start. Die Raumsonde wurde ihrerseits von EADS Astrium hergestellt. Die Kosten belaufen sich auf etwa 1 Millarde Euro.
Die Ariane 5 setzte Helios 2A eine Stunde nach dem Abheben aus, kurz darauf in einer schnellen Folge auch die sechs kleineren Zusatznutzlasten von Flug 165, die auf einer ringförmigen Verteilerplatte namens ASAP (Ariane Structure for Auxiliary Passengers) montiert waren.
Den Anfang machte Nanosat, ein Mikrosatellit, der vom nationalen aeronautischen Technologie-Institut von Spanien, INTA, entwickelt und gebaut wurde. Ihm folgten zwei Essaim ELINT-Kleinsatelliten der DGA gleichzeitig. Anschlließend wurden die anderen beiden Essaim-Satelliten ausgesetzt. Das Schlusslicht bildete Parasol, ein Kleinsatellit der CNES zum Studium des Erdklimas.
Arianespace-Geschäftsführer Jean-Yves Le Gall dankte dem gesamten Flug 165-Startteam für eine perfekte Mission. In einem Gespräch mit Reportern im Anschluss an den Start sagte Le Gall, dass die nächste Arianespace-Mission – der mit Spannung erwartete zweite Startversuch der neuen „Ariane 5 ECA“-Version mit maximal 10 Tonnen Nutzlast – für den 11. Februar 2005 geplant ist.