Weil einer der Satelliten, der bei der Mission V197 in den Weltraum transportiert werden soll, nicht rechtzeitig nach Kourou in Französisch-Guayana gebracht werden kann, wurde V197 von September 2010 auf Oktober 2010 verschoben.
Ein Beitrag von Thomas Weyrauch. Quelle: Arianespace, ESA, Eutelsat, Thales Alenia Space.
Eine Ariane 5 ECA soll die beiden Kommunikationssatelliten BSAT 3b für den japanischen Fernsehsatellitenbetreiber B-SAT und Eutelsat W3B für den europäischen Betreiber von Kommunikationssatelliten Eutelsat ins All bringen. Der Start der Rakete war ursprünglich für den 15. September 2010 vorgesehen. Die Vorbereitungen des Trägers verliefen planmäßig, Arianespace berichtete am 4. August 2010, dass auf die Zentralstufe der Rakete wie vorsehen die Kombination aus Oberstufe und Gerätesektion aufgesetzt worden ist. Die Integration der Nutzlasten wird jedoch noch etwas auf sich warten lassen. Eutelsat W3B befindet sich noch bei seinem Hersteller Thales Alenia Space im französischen Cannes und durchläuft letzte Tests. Das auf dem Spacebus 4000C3 basierende Raumfahrzeug, das ursprünglich zum Start auf einer chinesischen Langer-Marsch-Rakete vorgesehen war, soll nach derzeitigem Planungsstand im September 2010 nach Kourou gebracht werden. Als Startdatum wird aktuell ein Termin in der zweiten Oktoberhälfte 2010 anvisiert.
Nicht bekannt wurde, ob eine zu knappe Zeitplanung für die verspätete Lieferung von Eutelsat W3B nach Kourou ursächlich ist. Für den Start auf einer chinesischen Rakete sollte W3B so ausgelegt werden, dass er keine die ITAR-Regeln verletzende Technik enthält. ITAR steht für International Traffic in Arms Regulation, was übersetzt schlicht „Regeln für den internationalen Verkehr mit Waffen“ heißt, Eutelsat war für die Entscheidung, auf einen chinesischen Träger zurückzugreifen, teilweise heftig kritisiert worden. Am 18. Februar 2010 gab Eutelsat bekannt, dass die Startgelegenheiten von W3B und W3C getauscht werden. W3B sollte statt W3C im August oder September 2010 an Bord einer Ariane 5 fliegen. Nach im April 2009 entstandenen Erdbebenschäden in einem Werk von Thales Alenia Space im italienischen L’Aquila schienen Verzögerungen bei der Fertigstellung von W3B möglich, weswegen entschieden wurde, beim Bau gegebenenfalls auch auf Komponenten zurückzugreifen, die den ITAR-Bestimmungen unterliegen.
Eutelsat benötigt W3B dringend im All, da er der Ersatz für den ehemals bei 16 Grad Ost im Geostationären Orbit positionierten W2 ist, welcher seine Auslegungsbetriebsdauer im All überschritten hatte und nach einem Ende Januar 2010 aufgetretenen Ausfall in einen Friedhofsorbit gesteuert worden ist. Erschwerend kommt für Eutelsat hinzu, dass der seit dem 20. Dezember 2008 um die Erde kreisende, ebenfalls zur Stationierung bei 16 Grad Ost im geostationären Orbit vorgesehene Satellit W2M wegen technischer Probleme nicht vollumfänglich einsetzbar ist. Nach dem Start von Eutelsat W3B wird man diesen daher möglichst schnell bei 16 Grad Ost in Betrieb nehmen, und den Interimseinsatz der dort zur Zeit in Kolokation aktiven Eutelsat-Trabanten Eurobird 16, SESAT 1 und W2M beenden.
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