Erst um 22:03 Uhr MEZ ist die neue Schwerlastvariante „ECA“ der Ariane 5 zu ihrem zweiten Flug gestartet. Der Countdown musste unterbrochen werden, aber dann lief alles wie geplant.
Ein Beitrag von Axel Orth. Quelle: Arianespace / Spaceflight Now. Vertont von Dominik Mayer.
22:40 Uhr: Jean-Yves Le Gall und Jean-Jacques Dordain, die Chefs von Arianespace und ESA, geben eine kurze Pressekonferenz. Dordain feiert den erfolgreichen Ariane-Start als nächsten europäischen Erfolg nach der triumphalen Landung von Huygens auf dem Titan vor kaum einem Monat.
22:35 Uhr: Auch der kleine Experimentalsatellit Sloshsat wurde genau nach Plan ausgesetzt. Applaus und sichtbare Entspannung im Kontrollraum. Die letzte Nutzlast, der Maqsat B2 verbleibt an der Rakete – damit ist das Programm fehlerfrei absolviert und der Flug ein voller Erfolg! Vom XTAR-EUR werden bereits Telemetriesignale empfangen.
22:32 Uhr: T plus 29 Minuten. Die so genannte SYLDA-Struktur wurde abgeworfen.
22:30 Uhr: T plus 27 Minuten. Die zweite Stufe hat ihre Premiere erfolgreich hinter sich gebracht. Der XTAR-EUR, ein militärisch genutzter Kommunikationssatellit und einziger kommerzieller Teil der Nutzlast, wurde bereits ausgesetzt.
22:29 Uhr: T plus 25 Minuten. 730 km Höhe, 9,28 km/s Geschwindigkeit.
22:25 Uhr: T plus 21 Minuten. Die Ariane ist jetzt im erneut ansteigenden Teil der Flugbahn in ca. 350 km Höhe.
22:20 Uhr: T plus 16 Minuten. Flugbahn und Raketenparameter sind wie geplant. Die Rakete hat jetzt ca. 8,25 km/s Geschwindigkeit und fliegt weiterhin in horizontaler Fluglage in 210 km Höhe.
22:13 Uhr: T plus 10 Minuten. Die erste Stufe hat ihren Zweck erfüllt und wurde in 210 Kilometer Höhe abgetrennt. Die neue zweite Stufe hat problemlos gezündet und setzt nun den Flug fort!
22:09 Uhr: T plus 6 Minuten. Sieht bisher nach einem Bilderbuchflug aus. Alles wartet auf die Zündung der zweiten Stufe.
22:07 Uhr: T plus 4 Minuten. Die Nutzlastverkleidung ist planmäßig abgeworfen worden, 100 km über der Erde. Auch die ausgebrannten Feststoff-Hilfsraketen wurden planmäßig abgetrennt.
22:05 Uhr: T plus 1 Minute. Die Ariane 5 ECA hat mit infernalischem Brüllen abgehoben und startet in den klaren blauen Himmel!
22:03 Uhr: Zündung!
22:02 Uhr: T minus 1 Minute… Spannung wächst!
22:00 Uhr: T minus 3 Minuten. Sieht gut aus… und es wird auch Zeit, denn in 10 Minuten endet das Startfenster.
21:54 Uhr: T minus 10 Minuten. Die Rakete wirkt überraschend „sauber“: kein Eis, wie man es sonst von den amerikanischen Starts kennt, obwohl auch hier kryogene Technik eingesetzt wird, also superkalte Treibstoffe und entsprechend hochgezüchtete Triebwerke.
21:47 Uhr: Der Countdown läuft weiter! Das Druckproblem bezog sich übrigens auf die zweite Stufe.
21:43 Uhr: Der Countdown steht weiterhin bei T minus 16 Minuten.
21:37 Uhr: Livestream ist wieder da. Der Fehler in den Bodenanlagen scheint behoben zu sein – alle Systeme grün! Countdown steht aber noch.
21:25 Uhr: Countdown steht immer noch. Das Startfenster ist jetzt noch 45 Minuten „lang“, das heißt die Startmannschaft hat noch ca. 30 Minuten Zeit, das Problem zu beheben.
21:13 Uhr: Der Countdown steht weiterhin bei T minus 16 Minuten.
21:10 Uhr: Und jetzt doch wieder „no go“ von den Bodenanlagen. Das Problem soll darin bestanden haben, dass die Treibstoff-Druckmessungen von der Rakete nicht so waren wie erwartet.
21:09 Uhr: Die Bodenanlagen scheinen wieder zu funktionieren – „go“!
21:08 Uhr: Der Livestream von Arianespace ist unterbrochen.
21:00 Uhr: Bis 22:10 Uhr MEZ erstreckt sich das Startfenster. Danach müsste der Start mindestens auf morgen verschoben werden.
20:54 Uhr: Aufgrund eines elektrischen Problems musste der Countdown angehalten und zurück gesetzt werden auf T minus 16 Minuten!
20:49 Uhr: Der Countdown wurde 1 Minute vor dem Start angehalten wegen eines Problems mit den Bodenanlagen!
20:29 Uhr: Die Rakete steht auf der Startrampe. Noch 20 Minuten bis zum Start. Bisher wurde über keine Probleme berichtet. Bis unmittelbar vor der Zündung wird der flüssige, extrem kalte Treibstoff nachgetankt, um Verdampfungsverluste auszugleichen.
Bei dem verunglückten Erstflug vor gut zwei Jahren war die neue kryogene zweite Stufe, die in Bremen konstruiert und gefertigt wird und alleine für 60% der Traglasterhöhung von 6 auf 10 Tonnen verantwortlich ist, noch gar nicht zum Zuge gekommen, da der Fehler in der ersten Stufe aufgetreten war und die Rakete gesprengt werden musste, bevor der Flug auch nur in die Nähe der Zündung der zweiten Stufe gekommen war. Dies fügt dem heutigen Start noch eine besondere Spannung hinzu: Wird die neue zweite Stufe aus Bremen heute funktionieren?