Nach zwei Startverschiebungen aufgrund technischer Probleme verlief gestern Abend der fünfte Start einer Trägerrakete vom Typ Ariane 5 in diesem Jahr erfolgreich. Bei diesem Flug wurden zwei Kommunikationssatelliten in eine Erdumlaufbahn transportiert.
Ein Beitrag von Michael Stein. Quelle: Arianespace.
Um 19.06 Uhr lokaler Zeit (23.06 Uhr MEZ) hob die europäische Trägerrakete in der leistungsstärksten Ausführung Ariane 5-ECA von der Startplattform ELA-3 des europäischen Raumfahrtzentrums Kourou in Französisch-Guayana ab. Zwei Minuten und 19 Sekunden später wurden die beiden großen Feststoffbooster der Ariane abgeworfen, nachdem sie in der Startphase den überwiegenden Anteil des Schubs geliefert hatten. Rund 27 Minuten nach dem Start wurden schließlich der britische Kommunikationssatellit Skynet 5B und weitere sechs Minuten später mit dem brasilianischen Kommunikationssatelliten Star One C1 auch der zweite Passagier dieses Fluges erfolgreich in ihre jeweiligen Transferorbits ausgesetzt. Von hier aus werden sie mit eigener Kraft später in eine geostationäre Umlaufbahn wechseln.
Beim gestern in eine Erdumlaufbahn transportierten Satelliten Skynet 5B handelt es sich um einen militärischen Kommunikationssatelliten, der von Astrium gebaut worden ist. Star One C1 hingegen ist ein zivilen Zwecken dienender Kommunikationssatellit und soll Südamerika mit Kommunikationsdienstleistungen wie beispielsweise Internetverbindungen versorgen.
Die beiden Kommunikationssatelliten brachten es zusammen mit den für die Unterbringung in der Nutzlastverkleidung notwendigen Adaptern auf eine Masse von 9.535 Kilogramm, was einen neuen Nutzlastrekord für die Ariane 5 bedeutet. Einen weiteren Rekord strebt Arianespace mit dem für den 18. Dezember geplanten sechsten Start einer Ariane 5 in diesem Jahr an: niemals zuvor sind innerhalb eines Kalenderjahres sechs Starts der europäischen Trägerrakete absolviert worden. Bis 2009 – so die ehrgeizigen Pläne des Unternehmens – soll die Startfrequenz für die Ariane 5 sogar auf acht Starts pro Jahr erhöht werden, wobei mindestens ein Start pro Jahr den aktuellen Planungen zufolge dann auf den europäischen Raumtransporter ATV entfallen wird, der ab 2008 zur Versorgung der Internationalen Raumstation (ISS) beitragen soll.