In der vergangenen Nacht musste aufgrund technischer Probleme der erste Start einer Ariane 5 in diesem Jahr zum wiederholten Male abgesagt werden.
Ein Beitrag von Michael Stein. Quelle: Arianespace.
Ursprünglich sollte sich die Ariane 5 ECA – die leistungsstärkste Version der europäischen Trägerrakete – bereits in der Nacht vom Dienstag auf Mittwoch der vorvergangenen Woche mit ihrer aus zwei Satelliten bestehenden Nutzlast in den südamerikanischen Nachthimmel über Kourou erheben. Doch daraus wurde im ersten Anlauf nichts, da kurz vor dem anvisierten Starttermin ein nicht näher beschriebenes technisches Problem an der Startanlage auftrat.
Der zweite Versuch war dann drei Tage später für die Nacht auf Samstag angesetzt, doch erneut musste der Start der unverändert auf der Startplattform ELA-3 stehenden Ariane 5-Rakete verschoben werden. Dieses Mal waren allerdings nicht die Trägerrakete oder die Startanlage für die Terminverschiebung verantwortlich, sondern der Hersteller einer der beiden Satelliten unter der Ariane-Nutzlastverkleidung: Alcatel Alenia Space hatte um eine neuerliche Startverschiebung gebeten, um das Kommunikationssystem des Satelliten HOT BIRD 7A zu testen, bei dem offensichtlich eine Fehlfunktion vermutet wurde. Zusätzlich trat kurz nach dem abgesagten Starttermin noch ein weiteres Problem auf: Eine Treibstoffleitung zwischen dem Startmast und der Ariane 5 hatte sich aufgrund eines fehlerhaften Adapters gelöst, was ein Zurückrollen der Trägerrakete vom Startplatz in das so genannte „Final Assembly Building“ zur Folge hatte, um dort den fehlerhaften Adapter auszutauschen.
Auch der dritte, für die vergangene Nacht geplante Startversuch musste nun kurz vor dem Start abgesagt werden. Bei den routinemäßigen Überprüfungen der Trägerrakete hatten die Kontrollsysteme einen zu niedrigen Druck im Treibstofftank der Ariane 5-Oberstufe festgestellt – ein Fehler, der sich trotz intensiver Bemühungen nicht rechtzeitig vor dem Ende des Startfensters beheben ließ.
Die genaue Fehlerursache und der für die Beseitigung dieses Problems erforderliche Aufwand sind zur Zeit noch nicht bekannt, so dass auch noch kein neuer Starttermin feststeht.