Die rumänische Raumfahrtinitiative Aeronautics and Cosmonautics Romanian Association (ARCA) hat am 1. Oktober 2010 den ersten erfolgreichen Test im Rahmen des Google Lunar X Prize Competition durchgeführt. Dabei startete eine suborbitale Rakete von einem Ballon aus.
Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: ACRA, Universe today. Vertont von Peter Rittinger.
Der Ballon trug das zweistufige Vehikel bis in eine Höhe von etwa 14 Kilometern. Hier zündete das mit Wasserstoffperoxid arbeitende Triebwerk der ersten Stufe und trug zweite Stufe und Nutzlast nach oben. Die zweite Stufe beschleunigte weiter und trug die Nutzlast bis auf etwa 40 Kilometer.
Hier wurden Fotos gemacht und gemeinsam mit einer Menge von Telemetriedaten zur Erde übertragen. Der Fallschirm, der die Nutzlast abbremsen sollte, versagte zwar offenbar, trotzdem wird das Unternehmen als großer Erfolg gesehen. Wasserung und Bergung der Nutzlast seien ja nicht Bestandteil des Wettbewerbs.
ARCA hat in den vergangenen Jahren bereits mit spektakulären Tests auf sich aufmerksam gemacht. Ziel des Unternehmens ist letztlich aber, einen kleinen Mondlander auf den Weg zu bringen. Dazu muss eine größere Version der jetzt eingesetzten Rakete aus einer Höhe von etwa 18 Kilometern eine Oberstufe und den European Lunar Explorer (ELE) in einen erdnahen Orbit bringen. Die Oberstufe bringt die Nutzlast dann auf eine Flugbahn zum Mond. Hier muss der Lander mit Hilfe eigener Triebwerke abbremsen und weich landen.
Der Start des Ballons fand vom Schwarzen Meer aus statt. Hier sollte die Nutzlast nach absolviertem Flug auch wieder eintauchen. Der Aufstieg des Ballons dauerte etwa 40 Minuten, die Zündung der beiden Raketenstufen zusammen etwa 30 Sekunden. Die Abweichung der Flugbahn von der Ideallinie betrug maximal 800 Meter.
ARCA arbeitet insgesamt an vier Projekten: zunächst an Demonstrationsraketen, des Weiteren an Stabilo, einem bemannten suborbitalen System, Helen, einer unbemannten suborbitalen Einheit und Haas, der dreistufigen Rakete, die Nutzlasten in einen Erdorbit und darüber hinaus bringen kann. Alle Starts erfolgen von der Luft aus, wodurch teure Bodenanlagen überflüssig werden. Allerdings sind die maximalen Nutzlasten eher gering.
Raumcon: