Andockstutzen von Poisk jetzt frei

Nachdem in der Nacht das Service-Modul des Spezialfrachters Progress-M MIM 2 abgekoppelt wurde, ist der vierte russische Andockstutzen für Sojus- und Progress-Raumfahrzeuge jetzt frei.

Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: Roskosmos, NASA, Raumcon.

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Die überflüssig gewordene Antriebs- und Versorgungseinheit des Spezialfrachters entfernt sich von Poisk.
(Bild: NASA-TV)

Progress-M MIM 2 war am 10. November von Baikonur aus gestartet und hatte zwei Tage später am Zenit-Kopplungsstutzen von Swesda angelegt. Damit wurde nach einer längeren Pause der Ausbau des russischen Teils der Internationalen Raumstation wieder aufgenommen. Poisk, so der Name des Moduls, ist ein Ersatz für Pirs und wird ebenso wie dieses als Kopplungs-, Ausstiegs- und Experimentiereinheit verwendet. Allerdings ist Poisk mit 4,6 Metern Länge und einem Durchmesser von 2,3 m ein eher kleines Modul.

Der Transport des Moduls zur Station erfolgte mittels einer modifizierten Progress-Antriebs- und Versorgungseinheit, die heute gegen 1:16 Uhr MEZ abgetrennt wurde. Danach entfernte sich das Raumfahrzeug von der Station und wurde später abgebremst. Gegen 5:48 Uhr MEZ trat es in dichtere Schichten der Erdatmosphäre ein und verglühte.

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Service-Modul des Spezialfrachters Progress-M MIM 2 nach dem Abkoppeln von der ISS
(Bild: NASA)

Erstmals getestet werden soll das neue Kopplungsaggregat am 20. Januar nächsten Jahres, wenn das Raumschiff Sojus-TMA 16 vom Heck der Station ablegt, um wenige Minuten später an Poisk anzudocken. Damit wird der Heckport außerdem für die Ankunft des nächsten Frachtschiffes, Progress-M 04M, frei gemacht.

Ebenfalls heute wurde beim Hersteller Energija das nächste Modul Rasswjet (Pассвет = Morgendämmerung) übergeben. Es soll in den nächsten Tagen in die USA transportiert werden. Gemäß eines alten Vertrages wird es mit dem Shuttle Atlantis im Mai 2010 zur ISS gebracht und per Manipulatorarm an Sarja-Nadir angekoppelt. Es wird auch als Mini-Forschungsmodul 1 bezeichnet. (Poisk ist das Mini-Forschungsmodul 2). 2011 oder 2012 soll mit dem MLM Naúka ein größeres Modul folgen. Ob der russische Teil danach weiter ausgebaut wird, hängt davon ab, ob die US-Regierung den Betrieb der ISS bis 2020 unterstützt.

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