Mit einer Ariane 5 ECA wurden am 14. August 2008, 22:44 Uhr MESZ die beiden kommerziellen Kommunikationssatelliten von Kourou aus auf den Weg in die geostationäre Umlaufbahn gebracht. Diese erreichen sie mit eigenem Antrieb aus einem Übergangsorbit, in dem sie von der Ariane ausgesetzt wurden.
Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: SES, Skyrocket.
AMC 21 soll für SES Americom, eine Tochtergesellschaft von SES Global mit Sitz in Luxemburg, Kommunikationsdienste für Amerika anbieten. Der Satellit wurde von Thales Alenia Space und Orbital Sciences gebaut, hat eine Masse von etwa 2,5 t, soll bei 125° West positioniert werden und 16 Jahre lang arbeiten. Die Aufgaben des Satelliten bestehen darin, Fernsehprogramme für Endverbraucher zu übertragen, Fernsehstationen in den gesamten USA (insbesondere territorriale Enklaven wie Hawaii und Alaska) miteinander zu verbinden, gelegentliche Übertragungen im Auftrag anderer Betreiber zu übernehmen und Firmennetzwerkverbindungen zu gewährleisten. Dazu verfügt er über 24 Transponder im Ku-Band mit jeweils 36 MHz Bandbreite.
Erinnert sei hier kurz an den misslungenen Versuch vom März, AMC 14 mit einer Proton-Trägerrakete in den geostationären Orbit zu bringen. Die Briz-M-Oberstufe schaltete sich vorzeitig ab, wodurch der Satellit die Zielbahn nicht erreichte. In den zurückliegenden Monaten wurde der Antrieb des Satelliten jedoch mehrmals aktiviert. Mittlerweile umläuft AMC 14 die Erde auf einer Bahn zwischen 22.851 und 35.957 Kilometern bei einer Bahnneigung von 17,5° (Zielbahn: 35.700 x 35.700 km bei 0° Inklination).
Superbird 7 wurde von Mitsubishi gebaut, hat eine Masse von etwa 5 t, verfügt über 28 Ku-Band-Transponder und soll 15 Jahre auf der Position 144° Ost für die japanische Space Communications Corporation arbeiten. Geplant sind auch hier TV- und Rundfunkübertragungen sowie Datendienste.
Die Bahnen beider Satelliten liegen gegenwärtig zwischen 250 und 35.800 Kilometern bei knapp 2° Bahnneigung.