Der von SES World Skies betriebene Kommunikationssatellit AMC 11 soll so manövriert werden, dass er während des Vorbeidriftens des unkontrollierbaren Kommunikationssatelliten Galaxy 15 möglichst lange einen ausreichend großen Abstand zu diesem hat, um den Kunden von SES World Skies einen störungsfreien Empfang zu ermöglichen.
Ein Beitrag von Thomas Weyrauch. Quelle: SES World Skies.
Seit einem Sonnensturm Anfang April lässt sich Intelsats Galaxy 15 nicht mehr kontrollieren. Der Satellit hat seine Position bei 133 Grad West im geostationären Orbit mit weiterlaufender Kommunikationsnutzlast verlassen. Die Satellitenkontroller haben keine Zugriffsmöglichkeit auf das Antriebssystem des Satelliten, und die Kommnuikationsnutzlast lässt sich nicht abschalten. Während der Satellit ostwärts driftet, bereitet sich SES World Skies darauf vor, möglichen Interferenzen im Sende- und Empfangsbetrieb mit AMC 11 nach Kräften aus dem Weg zu gehen.
AMC 11 steht bisher bei 131 Grad West im geostationären Orbit. Im Verlauf der Passage von Galaxy 15 möchte man eine angepaßte Bewegungen von AMC 11 initiieren, die sicherstellt, dass ein Mindestabstand zwischen AMC 11 und Galaxy 15 nicht unterschritten wird. AMC 11 soll für einen gewissen Zeitraum vor Galaxy 15 ebenfalls ostwärts treiben. Am 31. Mai wird Galaxy 15 zu AMC 11 aufgeholt haben, AMC 11 will SES World Skies dann unverzüglich wieder nach Westen versetzen.
Damit die Kommunikationsverbindungen, die Kunden von SES World Skies durch auf AMC 11 etablierte Dienste nutzen können, nicht irgendwann abreißen, will SES World Skies den kürzlich gestarteten neuen Kommunikationssatelliten SES 1 im geostationären Orbit gewissermaßen hinter den nach Osten weglaufenden AMC 11 und Galaxy 15 positionieren. SES 1 wird dazu von Westen herangeführt. Die Kunden können entscheiden, ob sie weiter via AMC 11 empfangen möchten, oder ihre Antennen auf den westlich von AMC 11 stationierten SES 1 ausrichten.
Die geplante koordinierte Drift von AMC 11 wird am 25. Mai 2010 beginnen müssen, teilte SES World Skies am 17. Mai 2010 mit. Während dieser Operation will SES World Skies eine Antennenanlage mit einer Schüssel mit neunzehn Metern Durchmesser einsetzten, um das Risiko der Unterbrechung von durch Kunden genutzten Kommunikationsverbindungen möglichst gering zu halten. Eine besondere Gefahr der Kollision der Satelliten besteht nicht, was auch SES World Skies ausdrücklich betont.
Eine Visualisierung der geplanten Manöver stellt SES World Skies im Internet zur Verfügung: