Das internationale ALMA-Projekt hat mit der synchronen Zusammenschaltung der beiden ersten Antennen einen weiteren Meilenstein erreicht. Vollständig in Betrieb gehen soll die größte Radioteleskopanlage der Welt im Jahr 2014 und wird dann aus 66 Radioschüsseln bestehen, die wie ein riesiges Teleskop mit einem Durchmesser von bis zu 16 km arbeiten werden.
Ein Beitrag von Timo Lange. Quelle: ESO.
ALMA steht für Atacama Large Millimeter/submillimeter Array und wird durch die Anwendung von Interferometrie trotz der relativ niedrigen Frequenz des Beobachtungsspektrums in der Lage sein, sehr hohe Auflösungen zu erreichen. Nun ist es zum ersten Mal gelungen, zwei Antennen zu Testzwecken zusammenzuschalten und die für Interferometrie notwendige präzise Synchronität der Anlagen herzustellen. Da Interferometrie auf der Kombination der eingefangenen Spektren zweier oder mehrerer Teleskope basiert, müssen die Signale so hochpräzise aufeinander abgestimmt werden, dass die Abweichung nicht mehr als den billionsten Bruchteil einer Sekunde beträgt.
Für die interferometrische Testbeobachtung wählte das ALMA-Team unseren Nachbarplaneten Mars aus und zeigte sich sehr zufrieden mit der Qualität dieses interferometrischen „First Light“. Allerdings wurden diese Testbeobachtungen in der Atacama-Region in Chile noch in einer Höhe von nur 2.900 m gemacht. Die endgültige ALMA-Anlage wird auf dem Chajnantorplateau in 5.000 m installiert werden, wo die Beobachtungsbedingungen durch die dünne, trockene Atmosphäre noch wesentlich besser sind. 2011 möchte man bereits 16 Antennen mit einem Durchmesser von 12 Metern aufgestellt haben.
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