Alexander Gerst wird ISS-Kommandant

ESA-Astronaut Alexander Gerst wurde für 2018 für eine neue sechsmonatige Mission zur Internationalen Raumstation ISS benannt, wobei er in der zweiten Hälfte seiner Einsatzzeit die Rolle des Stationskommandanten innehaben wird. Diese Nachricht wurde gestern im Beisein von Bundeskanzlerin Angela Merkel von ESA-Generaldirektor Jan Wörner im Europäischen Astronautenzentrum in Köln verkündet. Eine Pressemitteilung der Europäischen Raumfahrtagentur (European Space Agency, ESA).

Quelle: ESA Pressemitteilung Nr. 16-2016 Paris, 18. Mai 2016.

Bundeskanzlerin Angela Merkel gratuliert ESA-Astronaut Alexander Gerst zu seiner zweiten Mission auf der ISS im Jahr 2018 und zu seiner Rolle als Stationskommandant.
(Bild: ESA / Grothues)
Bundeskanzlerin Angela Merkel gratuliert ESA-Astronaut Alexander Gerst zu seiner zweiten Mission auf der ISS im Jahr 2018 und zu seiner Rolle als Stationskommandant.
(Bild: ESA / Grothues)

Gerst hielt sich bereits 2014 im Rahmen seiner Mission Blue Dot sechs Monate lang auf der ISS auf. Zu seiner erneuten Ernennung gab er zu Protokoll: „Ich fühle mich sehr geehrt, dass man mir das Kommando über die Internationale Raumstation übertragen wird. Dieses internationale Zeichen des Vertrauens spiegelt die Zuverlässigkeit der ESA als Kooperationspartner wider, und wurde ermöglicht durch die großartige Arbeit meiner europäischen Kollegen während der vorherigen Missionen. Ich freue mich natürlich über die Gelegenheit, die langjährige Tradition der Wissenschaft auf der ISS weiterzuführen, und besonders auch darüber, meinen Beitrag zu einem der größten Explorationsabenteuer der Menschheit leisten zu dürfen, um neue Horizonte zu erforschen.“

Zusammen mit den USA, Russland, Japan und Kanada sind über die ESA 11 europäische Staaten an der ISS beteiligt. Zurzeit arbeitet ESA-Astronaut Tim Peake auf dem orbitalen Außenposten, im November soll ihm sein Kollege Thomas Pesquet nachfolgen.

Gersts zweite Mission wird u.a. der Fortsetzung von Forschungsprogrammen dienen, deren Dauer sich oft über mehrere ISS-Missionen erstreckt. Darüber hinaus wird er voraussichtlich mit dem ESA-Trainingssystem MARES zur Erforschung von Muskelschwund arbeiten, Plasmakristalle in der Schwerelosigkeit untersuchen, neue Technologien zur Unterstützung des ESA-Programms für bemannte Exploration testen und weitere Experimente für die an der Raumstation beteiligten Partner durchführen.

Mit Gerst ist nach Frank De Winnes Mission 2009 nun zum zweiten Mal in der 15jährigen Einsatzzeit der ISS ein europäische Astronaut zum Stationskommandanten benannt worden. De Winne, der heute das Europäische Astronautenzentrum leitet, erklärte: „Gerst zeichnete sich bei seiner Mission Blue Dot durch hervorragende Leistungen, hohe Fachkompetenz und ausgezeichnete Interaktionsfähigkeiten aus. Deshalb hat ihn das Europäische Astronautenzentrum unseren internationalen Partnern als Stationskommandant der ISS vorgeschlagen.“

Gersts zweite Mission erstreckt sich von Mai bis November 2018 auf Expedition 56 und 57, wobei er für Expedition 57 die Rolle des Stationskommandanten übernehmen wird.

In das Europäische Astronautenkorps wurde Gerst 2009 aufgenommen, 2011 wurde er zum ersten Mal für eine Mission eingeteilt. Nach seinem 166tägigen Aufenthalt im Weltraum wurde ihm 2015 das Bundesverdienstkreuz verliehen.

Mit Gerst ist nach Frank De Winne (links im Bild) zum zweiten Mal ein europäischer Astronaut zum ISS-Stationskommandanten ernannt worden.
(Bild: ESA / Grothues)
Mit Gerst ist nach Frank De Winne (links im Bild) zum zweiten Mal ein europäischer Astronaut zum ISS-Stationskommandanten ernannt worden.
(Bild: ESA / Grothues)

Über die ESA
Die Europäische Weltraumorganisation (ESA), Europas Tor zum Weltraum, ist eine 1975 gegründete zwischenstaatliche Organisation, deren Aufgabe darin besteht, europäische Raumfahrt-kapazitäten zu entwickeln und sicherzustellen, dass die Investitionen in die Raumfahrt den Bürgern in Europa und anderswo zugutekommen.

Die ESA hat 22 Mitgliedstaaten: Belgien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Luxemburg, die Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, die Schweiz, Spanien, die Tschechische Republik, Ungarn und das Vereinigte Königreich. Davon sind 20 auch Mitgliedstaaten der EU.

Die ESA arbeitet förmlich mit sieben anderen EU-Mitgliedstaaten zusammen. Auch Kanada nimmt im Rahmen eines Kooperationsabkommens an bestimmten ESA-Programmen teil.

Dank der Koordinierung der Finanzressourcen und Kompetenzen ihrer Mitgliedstaaten kann die ESA Programme und Tätigkeiten durchführen, die weit über die Möglichkeiten eines einzelnen europäischen Landes hinausgehen. Des Weiteren arbeitet sie eng mit der EU zusammen, um die Programme Galileo und Copernicus zu verwirklichen.

Die ESA entwickelt Raumfahrzeugträger, Satelliten und Bodenanlagen, um sicherzustellen, dass Europa bei Raumfahrtvorhaben weltweit an der Spitze bleibt.

Sie entwickelt und startet Erdbeobachtungs-, Navigations-, Telekommunikations- und Astronomiesatelliten, schickt Raumsonden in entlegene Regionen des Sonnensystems und beteiligt sich an der bemannten Exploration des Weltraums.

Mehr über die ESA: www.esa.int.

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