Die japanische Venussonde Akatsuki (Venus Climate Orbiter) hat sich nach dem Durchfliegen des Venusschattens verspätet zurückgemeldet.
Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: JAXA.
Der Kontakt nach Durchfliegen des „Funklochs“ war eigentlich für 2:12 Uhr MEZ geplant, gelang aber erst gut eine Stunde später gegen 3:28 Uhr. Dies könnte ein Zeichen dafür sein, dass sich die Sonde nicht auf der geplanten Bahn um die Venus befindet.
Heute Nacht sollte das Bremstriebwerk gegen 0:49 Uhr für etwa 12 Minuten gezündet werden und Akatsuki soweit verlangsamen, dass sie im Gravitationsfeld der Venus verbleiben würde. Sie befände sich dann in einem stark elliptischen Orbit, der durch weitere Antriebsphasen an die wissenschaftlichen Anforderungen angepasst werden soll.
Anhand der Verfolgung des Funksignals zur Erde will man in den nächsten Stunden feststellen, wo sich die Raumsonde befindet und ob der Eintritt in einen Venusorbit gelungen ist.
Währenddessen passiert auch die Sonde Ikaros, die mit einem 173 m² großen Sonnensegel ausgestattet ist, die Venus in gebührendem Abstand. Sie hat ihre Aufgabe bereits vollständig erfüllt. Erstmals ist es gelungen, den Strahlungsdruck der Sonne für geringfügige Beschleunigungen eines Raumfahrzeugs zu nutzen. Außerdem konnte nachgewiesen werden, dass man Segel und Sonde mit Hilfe schaltbarer Reflektoren steuern kann.
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