Mit Unterstützung des französischen Verteidigungsministeriums soll Airbus Defence and Space ein satellitengestütztes Erdbeobachtungssystem für den Andenstaat Peru realisieren.
Ein Beitrag von Thomas Weyrauch. Quelle: Airbus Defence and Space, LA RAZÓN, La Tribune, Ministère de la Défense, The Malaysian Times.
Am 24. April 2014 wurde bekannt, dass Airbus Defence and Space als Hauptauftragnehmer zum Aufbau des Systems für und in Peru ausgewählt worden ist. Nach einem bilateralen Abkommen zwischen Frankreich und Peru, an dem ab November 2013 gearbeitet wurde, hat das Verteidigungsministerium Perus jetzt der Beschaffung des Systems für rund 150 Millionen Euro zugestimmt.
Auftragsgegenstand ist neben dem Bau und dem Start eines Erdbeobachtungssatelliten mit hochauflösender Optik auf Basis der NAOMI-Instrumentenserie auch der Aufbau eines entsprechenden Bodensegments in Peru, das für Empfang und Verarbeitung von Bildmaterial vom Satelliten geeignet ist, und die Unterweisung von Personal des Verteidigungsministeriums Perus. (NAOMI steht für New Astrosat Observation Modular Instrument).
Vor dem Start des neuen, auf dem Satellitenbus AstroSat 300 aufgebauten Raumfahrzeugs soll Airbus Defence and Space Daten von eigenen Rader- und optischen Satelliten an Peru weiterleiten.
2014 will Airbus Defence and Space notwendige Entwicklungsarbeiten erledigen, 2015 möchte man den Satelliten für Peru zusammensetzen. Der Start ist für 2016 geplant und soll von Kourou in Französisch Guayana aus erfolgen. In einem kurzen Video zeigt Airbus Defence and Space den Start auf einer Rakete vom Typ VEGA.
Mitte des Jahres 2016 könnte dann der gerade bestellte Satellit, dessen Preis und Ausstattung in Peru nicht unumstritten waren, um die Erde kreisen. Aus einem sonnensynchronen Orbit wird er dann, wenn alles so funktioniert wie geplant, Bilder in einer Auflösung im Bereich von 2,5 Metern oder besser liefern.
Peru ist an erweiterten Überwachungsmöglichkeiten insbesondere von unzugänglichen Gebieten im Anden-Gebirge und den Wäldern am Amazonas gelegen. Der neue Satellit ist unter anderem dazu gedacht, illegalen Aktivitäten wie unlizenziertem Bergbau, Anbau, Transport und Handel von Drogen und Grenzverletzungen auf die Spur zu kommen.
Auch die Gewinnung von Daten zur Kartierung des Landes und Informationen zur Vorbeugung und Bewältigung von Katastrophen unterschiedlichster Ursachen ist vorgesehen.