HARPS stellt Exoplaneten-Rekord auf

Auf einer Exoplaneten-Konferenz im portugiesischen Porto hat ein Wissenschaftlerteam die Entdeckung von 32 neuen Exoplaneten bekanntgegeben, darunter auch etliche massearme und damit potentiell erdähnliche Gesteinsplaneten.

Ein Beitrag von Karl Urban. Quelle: ESO.

ESO PR Photo 08b/03 (27. März 2003)
Spektrograph HARPS im Test
(Bild: ESO PR Photo 08b/03 (27. März 2003))

Die Entdeckungen wurden ausschließlich mit dem High Accuracy Radial velocity Planet Searcher (HARPS) gemacht, einem Spektrographen am 3,6-Meter-Teleskop im chilenischen La Silla. Dieses wird von der Europäischen Südsternwarte (ESO) betrieben. Erst kürzlich konnte die hohe Genauigkeit des Instruments damit bewiesen werden, dass es sich beim Planeten Corot-7b um einen Gesteinsplaneten handelt (Raumfahrer.net berichtete).

Die Wissenschaftler nutzten die Genauigkeit ihres Instruments aus, indem sie besonders massearme Sterne der Klasse M, so genannte Rote Zwerge, unter die Lupe nahmen. Da die M-Zwerge sehr viel leichter sind als beispielsweise unsere Sonne, wirken sich Störungen durch etwaige Planeten stärker aus, sodass sie leichter zu entdecken sind. Durch die neuen Beobachtungen gelang es, die Zahl der bekannten extrasolaren Trabanten mit einer Masse von weniger als 20 Erdmassen um 30% auf insgesamt 28 ansteigen zu lassen. Nimmt man alle Gewichtsklassen zusammen sind aktuell 403 Exoplaneten in 340 Planetensystemen bekannt. 75 Planeten in 30 Systemen wurden allein mit HARPS entdeckt. Die neuen Ergebnisse legen den Schluss nahe, dass 40 bis 60 Prozent der sonnenähnlichen Sterne Planeten im niedrigen Massebereich haben könnten.

Raumcon

Nach oben scrollen