Marsrover erholen sich langsam wieder

Nachdem der etwas aufklarende, aber immer noch sehr staubige Himmel eine größere Energieausbeute der Solarzellen erlaubt, verbessert sich der Zustand beider Rover allmählich.

Ein Beitrag von Eric Honstrass. Quelle: NASA. Vertont von Dominik Heidler.

So wurde dem Marsrover Spirit erstmals seit beinahe drei Wochen der Befehl übermittelt, seinen Arm zu bewegen. Mit der Mikroskopkamera sollen dann zwei Ziele des marsianischen Bodens und ein Stein abgelichtet werden. Opportunity soll weitere Atmosphärenstudien durchführen.

NASA/JPL-Caltech/Cornell
Erstmalig seit 20 Tagen bewegt der Rover Spirit wieder seinen Arm
(Bild: NASA/JPL-Caltech/Cornell )

Die Energieausbeute von Spirit ist von zwischenzeitlich 261 Wattstunden auf 295 Wattstunden an seinem 1276. Tag auf unserem äußeren Nachbarplaneten gestiegen. Opportunity, von dem man schon befürchten musste, ihn endgültig zu verlieren, hat sich aus seinem Tief ebenfalls herausretten können. Seine äußerst bedenklichen 128 Wattstunden hat der Rover vorerst überstanden und produzierte an seinem 1255. Marstag 243 Wattstunden. Vor dem seit Juni tobenden Sturm auf dem roten Planeten lieferten die Solarzellen über 700 Wattstunden. Opportunity konnte seine Batterien – wenn auch nur sehr langsam – wieder vollständig aufladen. Die Temperatur im Inneren des Rover konnte von gefährlichen –37 Grad Celsius auf –33,4 Grad Celsius erhöht werden, was für die Elektronik nicht mehr in dem Maße bedenklich ist. Spirits Batterien konnten ebenfalls aufgeladen werden, so dass sie nun fast wieder voll sind.
John Callas, Rover Projekt Manager beim Jet Propulsion Laboratory (JPL) der NASA in Pasadena, gibt allerdings zu bedenken, dass die Bedingungen immer noch für beide Rover gefährlich seien und sich wieder verschlechtern könnten, bevor es besser wird. „Unsere vorsichtige Annäherung an das Wetter wird weitergehen, und wir werden die Rover derart konfigurieren, dass stets eine hohe Batterieladung erhalten bleibt. Die Kommunikation mit beiden Rovern wird eingeschränkt bleiben, bis der Himmel noch weiter aufklart“, unterstreicht er seine Worte.

Allerhöchste Priorität hat eindeutig die „Lebens“-Erhaltung der beiden Rover. Verständlich ist das allemal, insbesondere weil Opportunity eigentlich schon längst in den Krater Viktoria hätte hineinfahren sollen. Von der Untersuchung der Gesteinsschichten versprechen sich viele Forscher neue Erkenntnisse.

Sollten sich die Wetterbedingungen auf dem Mars weiterhin verbessern und die Rover im Laufe der nächsten Tage und Wochen immer mehr Energie zur Verfügung haben, werden wir möglicherweise doch noch Bilder und Neuigkeiten aus dem Kraterinneren bekommen. Man darf immerhin hoffen: Allen Schwierigkeiten trotzend, fahren die beiden Rover weiter und länger auf der Marsoberfläche herum, als es vor der Mission auch nur irgendjemand zu träumen gewagt hätte. Robust sind die beiden also durchaus – aber nicht unverwüstlich.

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