Alter Stern entzündet sich erneut

Astronomen beobachteten im Jahr 1996 einen alten Stern, der kurze Zeit später aufflackerte. Man dachte dass er aufgrund seines hohen Alters zu einer Super-Nova wurde. Nach einigen Nachforschungen, stellte man aber fest, dass der Stern sich in Wirklichkeit wieder selbst entzündet hat.

Ein Beitrag von Roman Polak. Quelle: Universe Today.

Dieses Ereignis veranlasste die Astronomen dazu eine Theorie zu entwickeln, wie so ein alter, weißer Zwerg sich auf einmal wieder entzünden kann und noch einmal seine Energie abgibt.
Mit Hilfe von Computer wurden in kurzer Zeit einige mögliche Theorien aufgestellt. Als man dann schließlich die Theorien mit den Aufgezeichneten Vorgängen des Sterns verglich, kam heraus das der Stern sich zwar im allgemeinen an diese Theorien gehalten hat, allerdings war er 100 mal schneller fertig.
„Wie haben jetzt eine neue Therorie aufgestellt, wie dieser Prozess abgelaufen sein könnte und die Beobachtungen des VLA (Very Large Array) haben bereits die ersten Beweise gefunden, die unsere neue Theorie bestätigen“, meint Albert Zijlstra, von der Universität in Manchester. Diese Theorie wurde am 8.April 2005 veröffentlicht.

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Die Aufnahmen des Sterns vom VLA . (Quelle: NRAO)

Der Stern trägt den Namen V4334 Sgr, er befindet sich in der Sagittarius Konstellation. Besser bekannt is der Stern allerdings unter den Namen „Sakurai’s Objekt„. Er wurde nach dem Japanischen Astronomen Yukio Sakurai benannt, der ihm am 20.Februar 1996 entdeckte. Damals war der Stern gerade am Ende seines normalen Lebens angelangt, als er schließlich nach kurzer Zeit hell aufflackerte, dachte die Astronomen der sei zu einer Super-Nova geworden. Aber die späteren Nachforschungen zeigten, dass er sich erneut entzündet hatte.
Der Stern selber ist ein alter weißer Zwerg, der keinen Wasserstoff mehr hatte. Wasserstoff ist der Antrieb für einen Stern, es löst die Nukleare Fusion in einem Stern aus. Astronomen glauben, dass manche Sterne eine letzte Nukleare Fusion durchstehen. Der Ausbruch von „Sakurai’s Objekt“, ist der erste in der Neuzeit. In den Jahren 1670 und 1918 wurden ähnliche Ausbrüche beobachtet, die auf das selbe Phänomen zurück zu führen wären.
Astronomen gehen davon aus, das unsere Sonne in ca. 5 Milliarden Jahren zu einem weißen Zwerg wird. Ein weißer Zwerg ist ein dichter Kern der nach dem normalen Leben eines Sterns übrig bleibt. Ein weißer Zwerg kann 1,4-mal mehr Masse haben als unsere Sonne, ein Teelöffel Materie eines weißen Zwerges würde rund 10 Tonnen wiegen. Größere Sterne kollabieren irgendwann und werden entweder zu einem noch dichteren Neutronen-Stern oder zu einem Schwarzen Loch.
Die neuen Theorien zeigen, dass der Stern sich rapide erhitzt und beginnt das Gas in seiner Umgebung zu Ionisieren. „Es ist wichtig diese Prozesse zu verstehen. Sakurai’s Objekt hat hat ein große Menge von Karbon, von seinen Kern rausgeschleudert und das in Form von Gas und Staubkörnern. Diese werden ihren Weg in verschiedene Regionen des Weltraums finden und Sterne und Planeten formen. Einige Karbon-Teilchen welche in einem Meteoriten gefunden wurden zeigen Isotope die mit denen in Sakurai’s Objekt übereinstimmen und wir denken das diese auch von so einen Ereignis stammen. Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Teilchen wichtiger sind, als wir am Anfang angenommen haben“, meint Zijlstra.

Die Astronomen führen ihre Untersuchen fort um mehr über die Wider-Entzündung herauszufinden. Auch dieses Monat hat das VLA den Stern wieder beobachtet. Das neue Modell zeigt, dass der Stern sich sehr schnell erhitzt, dann langsam abkühlt bis er die jetzige Temperatur wieder erreicht. Diese wird er vermutlich 2200 wieder erreichen. Die Astronomen gehen davon aus, dass der Stern sich noch einmal wieder erhitzen wird bevor er ein letztes mal Abkühlt und zu Asche wird.

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