Chinesischer Taikonaut Yang Liwei wohlauf

Eine gute halbe Stunde nach dem Start hat Yang Liwei in einem ersten Gespräch mit der Missionskontrolle über sein Befinden berichtet.

Ein Beitrag von Michael Stein. Quelle: Xinhua.

Yang Liwei beim Einstieg in Shenzhou-5 .
(Foto: Xinhua)

Wie die staatliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua berichtet hat der erste Taikonaut an Bord eines chinesischen Raumschiffs den Start am heutigen Morgen offensichtlich gut überstanden. Während eines gegen 09:30 Uhr (Ortszeit Beijing) geführten Gesprächs mit einem Arzt in der Missionskontrolle äußerte Yang Liwei: „Ich fühle mich gut und meine Werte sind normal.“ Yang unterrichtete den Arzt unter anderem über seine Körpertemperatur und seinen Blutdruck. Darüber hinaus werden eine Vielzahl anderer medizinischer Werte des Taikonauten automatisch erhoben und an die Bodenstation übermittelt.

Nach Angaben des chinesischen Fernsehsenders CCTV hat Yang während des zweiten Erdorbits seine erste Mahlzeit im All zu sich genommen, bevor für ihn eine dreistündige Ruhephase beginnt. Eine weitere Ruhepause gleicher Dauer ist für die Orbits neun und zehn – also relativ kurz vor dem geplanten Wiedereintritt in die Erdatmosphäre – vorgesehen.

Während dessen sind drei chinesische Rettungsschiffe wieder auf dem Weg zurück in ihre Heimathäfen, die im Falle eines Startabbruchs und einer Notwasserung im Chinesischen Meer die Raumkapsel hätten bergen sollen. Zur gleichen Zeit sind verschiedene Suchmannschaften damit beschäftigt, eine so genannte Black Box sowie weitere Wrackteile der CZ-2F-Trägerrakete zu bergen. Die Auswertung verschiedener von der Black Box während des Starts protokollierten Parameter sowie die Analyse von Wrackteilen der Trägerrakete sollen dazu dienen, möglicherweise beim Start aufgetretene Probleme und Unregelmäßigkeiten zu erkennen und zu beseitigen.

Mittlerweile sind angesichts des erfolgreichen Starts des ersten chinesischen bemannten Raumflugs Glückwünsche aus verschiedenen Ländern eingetroffen, so unter anderem auch aus Russland und den USA, bis heute die beiden einzigen Raumfahrtnationen, die Menschen ins Weltall gebracht haben. Der ESA-Generaldirektor Jean-Jacques Dordain reihte sich ebenfalls in die Gratulantenschar ein: „Unsere herzlichsten Glückwünsche an die Volksrepublik China für diesen großen Erfolg! China ist nun das dritte Land, das in der Lage ist, Menschen ins All zu bringen, was die Zuverlässigkeit der chinesischen Weltraumtechnologie unter Beweis stellt. Diese Mission könnte der Beginn einer neuen Ära engerer weltweiter Zusammenarbeit in der Raumfahrt sein.“

Eine konkrete Umsetzung der von Dordain angeregten Zusammenarbeit ist beispielsweise die chinesisch-europäische Forschungsmission Double Star, die in den nächsten Monaten mit Hilfe chinesischer Trägerraketen gestartet werden soll. Vor einigen Wochen hat China darüber hinaus seinen Willen zur Teilnahme am geplanten europäischen Navigationssystem Galileo bekundet.

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