Alle Inforamtionen zum SSAF-9A.1 Aufbauflug.
Ein Beitrag von Michael Schumacher
2010 | 2011 | 2012 | 2013 |
SSAF-9A.1 | ? SSAF-16A SSAF-18A SSAF-19A SSAF-5R SSAF-9R SSAF-8R SSAF-10R SSAF-10A.1 |
Nutzlast: SPP, Multi Purpose Module (MPM) „Enterprise“, European Robotic Arm (ERA)
Nutzlastbeschreibung:
Die russische SPP versorgt das russische Segment der ISS mit elektrischen Strom. Sie besteht aus drei Hauptkomponenten. Ein 5,9 Meter langes und 2,2 Meter im Durchmesser messendes Druckmodul, das alle Systeme der SPP beherbergt, die nicht in der Lage sind, im Vakuum des Weltraums zu arbeiten. Zudem beinhaltet sie eine Reihe von Kontrolleinrichtungen, die von Kosmonaten aus dem Inneren der Raumstation bedient werden können. Der untere Teil des Druckmoduls wird an den Zenit Kopplungsstutzen des Service Module „Swjesda“, so dass die SPP der Besatzung zugänglich ist. Die zweiteilige Teleskopgitterstruktur wird aus dem oberen Teil des Druckmoduls der SPP sofort nach deren Ankopplung an die ISS manuell von Kosmonauten bei einem Ausstieg entfaltet. An die Spitze der Gitterstruktur werden zwei Paar Solarzellenflügel angebracht werden, um die Stromversorgung des russischen Segmentes der ISS zu erhöhen. Die SPP besitzt eine Startmasse von 15,6 Tonnen und wird nach der Ausrüstung der Gitterstruktur mit Nutzlasten und Hardware eine Masse von 20,0 Tonnen besitzen. Der ursprüngliche Plan, der vorsah, dass die SPP mit einer in der Ukraine gebauten Zenit Rakete gestartet wird, wurde aufgegeben, nachdem sich die politischen Beziehungen zwischen Russland und der Ukraine verschlechterten. Anschließend sollte die SPP an Bord eines Space Shuttle zur Raumstation gebracht werden. Seine acht Solarzellenflügel würden dann in zwei Teilen zu je vier Solarzellenflügel zur Raumstation gebracht werden. Der erste Teil würde zusammen mit dem Druckmodul und der Gitterstruktur mit einem, der zweite Teil später mit einem anderen Space Shuttle zur ISS gebracht werden. Die SPP soll auch ein Temperaturregulierungssystem, ein Schlingerkontrollsystem, ein Energiesystem für den ERA sowie Befestigungspunkte für externe Experimentpackungen beherbergen, die vom ERA an ihre Stellen manövriert und versorgt werden.
Das kommerzielle MPM „Enterprise“ geht auf eine Kooperation von Spacehab Incorporated und der Raketen- und Raumfahrtkooperation Energija zum Ausbau des russischen Segmentes der ISS zurück. Es wird die erste Fernsehstation in der Erdumlaufbahn sein, die Nachrichten und Bildungssendungen von der ISS direkt ins irdische Sendernetz überträgt. Es wird außerdem als Forschungslabor für Mikrogravitationsbiotechnologie und fortgeschrittene Materialverarbeitungsexperimente genutzt werden. Die Lebensdauer des MPM ist auf 15 Jahre ausgelegt. Das MPM verfügt über die standardmäßigen Anschlüsse für unter Druck und nicht unter Druck gesetzte Nutzung und stellt eine Vielseitigkeit zur Verfügung, um sich den verschiedenen Funktionsarten anzupassen, darunter die Erhöhung der Bewohnbarkeit der ISS, Unterkunftsräume für die Besatzung, Stauraum, innere und äußere Forschung, Wissenschaft und Platz für Logistikgüter. Das MPM hat eine Länge von 9,2 Metern, einen Durchmesser von 2,9 Metern, einen Kopplungsstutzen für die Ankopplung von Rettungsraumschiffen vom Typ Sojus und von Versorgungsraumschiffen des Typs Progress, aktive und passive Basispunkte für den ERA, an der Außenhülle befestigte und entfaltbare Radiatoren des Thermal Control System (TCS) sowie die Fähigkeit Hardware für das ECLSS aufzunehmen. Das MPM verfügt über vier 22,8 Zentimeter im Durchmesser messende Fenster. Es kann jeweils bis zu vier Secondary Power Distribution Units (SPDUs) beziehungsweise Payload Data Support Units (PDSUs) aufnehmen, die jeweils bis zu zehn Nutzlasten versorgen können. Zudem können bis zu zwei Water Heat Rejection Units (WHRUs) aufgenommen werden, die jeweils drei Nutzlasten versorgen können. An der Außenhülle verfügt das MPM über Aufnahmepunkte für Nutzlasten mit den standardmäßigen Anschlüssen des ICC.
Der ERA ist ein System der ESA, das an verschiedenen Stellen der russischen SPP angebracht werden wird. Der 11,3 Meter lange Roboterarm mit einer Reichweite von 9,7 Metern besitzt zwei End Effectors (EEs), so dass er sich von einem Punkt zum anderen bewegen kann. Seine erste Aufgabe wird darin bestehen, die Solarzellenflügel, Radiatoren und Schubsysteme an der SSP zu positionieren. Danach wird er die russischen Kosmonauten bei Arbeiten außerhalb und innerhalb des russischen Segmentes der Raumstation unterstützen. Sein Videosystem wird es ermöglichen, den äußeren Zustand der Raumstation zu inspizieren ohne dass eine EVA erforderlich ist. Der ERA verfügt über sieben Bewegungsfreiheiten, eine eigene Basisplattform und Werkzeugkasten zur Unterstützung von Kosmonauten bei Ausstiegen. Er hat eine Startmasse von 630 Kilogramm und kann Nutzlasten von bis zu 8.000 Kilogramm bewegen. Hauptauftragnehmer ist Fokker Space aus Leiden in den Niederlanden.
Startfahrzeug: Space Shuttle „Atlantis“, STS-138
Startfahrzeugbeschreibung: siehe Startfahrzeug Space Shuttle
Start: 28. Januar 2010, vom KSC in den USA
Ankopplung:
Aussteige:
Abkopplung:
Kopplungsdauer:
Landung: auf dem KSC in den USA
Missionsdauer:
Missionsbeschreibung: