Heute morgen, gegen 4:27 Uhr MESZ wurden die Satelliten an der Spitze einer Sojus-2-Trägerrakete in die Zielbahnen gebracht.
Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: Roskosmos, Raumcon.
Globalstar bietet mit Hilfe seiner Satelliten weltweite Sprach- und Datenkommunikation via Satellitenhandy und anderer Geräte an, hatte in den letzten Jahren aber öfter mit Abdeckungs- und Leistungsproblemen zu kämpfen. Das Netz der ersten Generation umfasste 48 Satelliten, mit denen beinahe weltweit Kommunikation ermöglicht wurde. 2007 wurden noch einmal 8 Satelliten gestartet, um die nachlassende Leistung auszugleichen. Trotzdem sank die Abdeckungsrate auf etwa 50%. Außerdem können die Satelliten nicht untereinander Daten austauschen, so dass man auf zusätzliche Bodenstationen angewiesen ist, wenn man zwischen Partnern vermittelt, die nicht mit demselben Satelliten Kontakt haben.
Dieser Mangel wird auch nicht mit Satelliten der zweiten Generation behoben. Der erste Start mit 6 Satelliten erfolgte 2010, die restlichen 18 sollen in diesem Jahr ins All gelangen. Die sechs heute gestarteten Globalstars waren nach knapp 2 Stunden in Bahnen zwischen 915 und 932 Kilometern Flughöhe bei 52 Grad Bahnneigung und wurden danach dem Betreiber übergeben.
Der Start war eigentlich bereits für Mai geplant, man hatte aber Probleme mit den Drallrädern zur genauen Ausrichtung der Lage im Raum festgestellt. Ein Start am 11. Juli wurde durch ein Problem an der Startanlage in letzter Minute verhindert. Der Stecker einer Energieleitung löste sich nicht wie geplant. Das defekte Teil wurde ausgetauscht und getestet, so dass der Start heute erfolgreich verlaufen konnte.
Globalstar ist ein internationales Unternehmen, an dem mehrere führende Kommunikationsfirmen u.a. aus den USA, aus China, Südkorea, Frankreich oder Italien beteiligt sind. Man bietet seine Dienste auch weltweit an. Die Rakete ist eine russische Produktion, der Start erfolgte von Kasachstan aus, der Dispenser zum Aussetzen der Satelliten stammt von Astrium, die Vermarktung lief über Arianespace. Ein wirklich globales Projekt also.
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