Und feiert nicht, sondern macht weiter. Aber warum machen wir das?
Ein Beitrag von Andreas Weise 1. November 2022.
2002 war die Geburtsstunde von Raumfahrer.net. Doch die wahren Wurzeln liegen noch einmal ein Jahr zurück. Der damals 16-jährige Karl Urban hatte eine Idee. Er wollte ein großes deutschsprachiges Raumfahrt- und Astronomieportal auf die Beine stellen.
Gleichgesinnte fand er beim Science-Fiction-Portal TrekZone. Ihm schwebte eine Convention vor, auf der sich Menschen mit gleichartigen Interessen, in diesem Falle an der Raumfahrt, treffen, um andere Gleichgesinnte kennenzulernen, sich mit ihnen über die Raumfahrt auszutauschen. Und das Internet bot genau diesen Tummelplatz für eine Raumfahrt-Convention. Oder verkürzt Raumcon genannt.
Um alles auf eine sichere und unabhängige Basis zu stellen wurde Ende 2002 mit Unterstützung anderer Raumfahrtinitiativen, wie zum Beispiel des Vereins zur Förderung der Raumfahrt (VFR) der Verein „Raumfahrer Net e.V.“ gegründet. Einige der damaligen Geburtshelfer sind heute noch im Sinne der Raumfahrt aktiv.
Mit der Vereinsgründung war auch der Name für das Projekt für die nächsten Jahre gegeben: Raumfahrer.net mit dem integrierten Internetforum Raumcon. 2002, das war die Zeit, als Wikipedia an den Start ging, als von YouTube noch keine Rede war. Von Anfang an war die ehrenamtliche Zusammenarbeit aller Beteiligten die Basis des Schaffens. Oberstes Ziel der Redaktion war und ist bis heute, eine möglichst breit gefächerte und aktuelle Berichterstattung. Diese wird kostenlos, ohne große Werbebelastung und ohne das Erfordernis einer Anmeldung für die Besucher bereit gestellt.
Im Laufe der Zeit folgten viele, viele kreative Köpfe, die ich hier bewusst nicht namentlich nennen will, aus Angst, jemanden zu vergessen. Neue Akteure kamen, andere gingen aus den unterschiedlichsten Gründen. Aber immer lebte der Gedanke, die Faszination Raumfahrt zu vermitteln, weiter. Dafür sorgten und sorgen eine große Anzahl von Mitstreitern, die im Lichte oder im Verborgenen das Projekt weiter tragen. Sie wirken als Administratoren, Moderatoren, Redakteure, Programmierer, Organisatoren und als Aktive im Raumcon-Forum.
Die Zeit schreitet voran
Die genannte junge Gründer-Generation ist in die Jahre gekommen, hat die Schule beendet, hat vielleicht studiert, hat selber Kinder. Mitstreiter und Weggefährten haben uns verlassen. Neue sind hinzugekommen. Eine Macher-Generation folgte der nächsten. Das technische Umfeld ist komplexer und vielseitiger geworden. Neue Medien, vor allem solche, die sich „sozial“ nennen, bestimmen die Kommunikation. Wir sehen uns inmitten eines atmenden Raumfahrt-Universums. Raumfahrer.net ist nicht allein. Wir betrachten das nicht mit Angst oder Neid. Wir sehen darin eine Verpflichtung, auch uns weiter zu entwickeln.
Es ist noch nicht allzu lange her, da trafen sich Macher und Vereinsmitglieder von Raumfahrer.net in Köln zu einem Workshop, ja man kann sagen zu einem Zukunftsworkshop. RN berichtete. Dabei wurde auch über die Präambel unserer Satzung gesprochen. Jeder, der unsere Seite anwählt, sieht sie. Sie findet sich gleich unter unserem „lesenden Raumfahrer“. Nunmehr fast 20 Jahre alt, wird sie möglicherweise von der Mehrheit der Nutzer überblättert, weg geklickt, nicht zur Kenntnis genommen, überlesen. Wie gesagt: 20 Jahre alt. Also braucht man diese? Und wenn ja, ist diese noch aktuell?
Die Präambel zur Satzung war und ist unser Codex für unser Handeln hier bei Raumfahrer.net. Formuliert in einer Zeit, die so anders und weit weg erscheint.
Freilich, einiges in der Satzung könnte neu formuliert werde, an aktuelle Gegebenheiten angepasst werden. Wir haben allerdings, wann immer wir die Satzung zur Hand genommen haben, um ihren Inhalt zu diskutieren, festgestellt, dass ihre Schöpfer ein wohldurchdachtes, geradezu wertvolles Dokument geschaffen haben.
Die Kernaussage der Präambel ist Überzeugung aller Mitglieder bei Raumfahrer Net e.V.: „Als Teil … im Herzen Europas, aus Ost und West, sind wir zusammengetroffen … die Öffentlichkeit vom Nutzen der friedlichen Erforschung des Weltalls zu überzeugen und … unseren Beitrag dazu zu leisten.“
Darum machen wir das.
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