2 neue Beidou-Satelliten im All

Am Dienstag startete eine chinesische Langer Marsch 3B/E mit zwei Beidou-Navigationssatelliten in den Weltraum. Nun ist das chinesische Navigationssystem regional so gut wie einsatzbereit.

Ein Beitrag von Daniel Maurat. Quelle: Beidou Programm, NSF, SFN.

beidou.gov.cn
Start der CZ 3B/E mit den beiden Beidou -Satelliten an Bord.
(Bild: beidou.gov.cn)

Der Start erfolgte am Mittwoch, dem 19.9.2012, um 3.10 Uhr Ortszeit (Dienstag, 21.10 Uhr MESZ) von der Startanlage 2 des chinesischen Weltraumbahnhofs Xichang im Süden der Provinz Sichuan. Der Start verlief nach chinesischen Angaben erfolgreich und die dreistufige Rakete, welche zur Startunterstützung über vier Booster verfügt, brachte ihre Nutzlasten auf einen mittleren Erdorbit (MEO) mit einem Perigäum bei etwa 21.500 km und einem Apogäum bei etwa 24.100 km mit einer Inklination von etwa 55 Grad.
Bei den beiden Nutzlasten handelt es sich um zwei weitere Satelliten des Compass-Navigationssystems der Chinesen, auch bekannt als Beidou. Die auf dem chinesischen Satellitenbus DFH-3, welche auch von chinesischen Kommunikationssatelliten benutzt wird, basierenden Satelliten verfügen über zwei Solarzellenpaneele zur Energieversorgung und über ein Haupttriebwerk mit einem Schub von 490 kN. Zwar ist die Masse der Satelliten nicht bekannt, doch wogen andere Satelliten, welche auf dem DFH-3-Bus basieren, in etwa 2,2 t.
Als Nutzlast verfügen die Satelliten, ähnlich wie andere Navigationssatelliten, wie etwa den amerikanischen GPS-Satelliten, Satelliten der russischen GloNaSS-Serie oder den europäischen Galileo-Satelliten über mehrere Sender, welche das Navigationssignal senden. Zudem verfügen die Satelliten über Atomuhren, da wegen relativistischer Effekte das Licht etwas Zeit bis zur Erde braucht und dadurch das Ergebnis der Navigation verfälscht werden kann. Der Satellit sendet deswegen die Zeit, welche die Atomuhr für sich ermittelt hat, mit zum Empfänger, der dann mit dem Signal mehrerer Satelliten seinen genauen Standort auf der Erde ermitteln kann.
Eine Besonderheit dieses Starts war, dass beide Satelliten zusammen gestartet wurden. Dafür verfügte die Rakete über eine Nutzlastverkleidung für Doppelstarts, ähnlich dem System SPELTRA, welches bei der europäischen Ariane eingesetzt wurde. Dazu wurde der erste Satellit auf seinen Nutzlastadapter, welcher auf der Drittstufe der Rakete befestigt war, montiert. Danach wurde ein Teil der Nutzlastverkleidung montiert, wobei auf seiner Spitze ein zweiter Nutzlastadapter war. Darauf wurde der zweite Satellit befestigt und schließlich wurde der Rest der Verkleidung montiert.

Diskutieren Sie in unserem Forum mit:

Nach oben scrollen