MRO entdeckt neu entstandene Krater auf dem Mars

Auf einer kürzlich veröffentlichten Aufnahme der Marssonde Mars Reconnaissance Orbiter ist eine Gruppe aus fünf erst kürzlich entstandenen Impaktkratern erkennbar.

Ein Beitrag von Ralph-Mirko Richter. Quelle: University of Arizona.

NASA, JPL, University of Arizona
Auf dieser Aufnahme der HiRISE-Kamera sind fünf erst kürzlich entstandene Marskrater erkennbar.
(Bild: NASA, JPL, University of Arizona)

Bereits seit dem März 2006 umkreist die von der US-amerikanischen Weltraumbehörde NASA betriebene Raumsonde Mars Reconnaissance Orbiter (MRO) den Mars und liefert seitdem fast täglich neue und immer wieder faszinierende Detailaufnahmen von der Oberfläche und der Atmosphäre unseres äußeren Nachbarplaneten. Die wissenschaftliche Hauptkamera an Bord des MRO, die von der University of Arizona betriebene HiRISE-Kamera, erreicht dabei mit ihren Aufnahmen eine Auflösung der Planetenoberfläche von bis zu 25 Zentimetern pro Pixel.

NASA, JPL, University of Arizona
Die abgebildete Region in einem etwas größeren Gesichtsfeld. Die Kratergruppe ist als dunkler Fleck im Zentrum der Aufnahme erkennbar.
(Bild: NASA, JPL, University of Arizona)

Durch die Auswertung der von der HiRISE-Kamera angefertigten Bilder ist es den an der Mission beteiligten Wissenschaftlern unter anderem möglich, gegenwärtig stattfindende Veränderungen auf der Marsoberfläche oder kurzzeitig auftretende atmosphärische Phänomene zu beobachten und näher zu untersuchen.

Anhand der Aufnahmen der HiRISE-Kamera konnte so zum Beispiel belegt werden, dass jährlich bis zu 50 neue Krater auf dem Mars entstehen, welche über Durchmesser zwischen einem und 50 Metern verfügen. Ein Beispiel für solche erst kürzlich entstandene Krater wurde jetzt von der University of Arizona veröffentlicht.

Diese hier gezeigte Aufnahme wurde am 17. November 2012 um 15:33 lokaler Marszeit angefertigt und zeigt einen Ausschnitt der unmittelbar nördlich der Valles Marineris gelegenen Oberflächenregion Fortuna Fossae. Aus einer Überflughöhe von 264,8 Kilometern erreichte die HiRISE-Kamera dabei eine Auflösung von etwa 26,5 Zentimetern pro Pixel.

Auf dem Bild ist eine aus fünf Einzelkratern bestehende Impaktkratergruppe erkennbar. Die einzelnen, jeweils nur wenige Meter durchmessenden Krater sind dabei von einer Decke aus Auswurfmaterial umgeben, welches über eine dunklere Färbung verfügt als die restliche Planetenoberfläche in diesem Bereich des Mars. Vergleiche mit früheren Aufnahmen der Marsorbiter Mars Reconnaissance Orbiter und Mars Global Surveyor (MGS) haben ergeben, dass sich diese Krater erst kürzlich irgendwann im Zeitraum zwischen dem September 2005 und dem Mai 2008 gebildet haben können.

Die enge räumliche Anordnung der Krater zueinander und ihre Entstehung innerhalb eines offensichtlich sehr kurzen Zeitraumes legt nahe, dass alle fünf Krater aus einem einzigen Impaktereignis resultieren. Demzufolge trat ein nur wenige Meter durchmessender Asteroid in die Marsatmosphäre ein. Noch vor dem Erreichen der Marsoberfläche zerbrach dieser in mindestens fünf größere Teile, welche anschließend auf der Marsoberfläche einschlugen und wobei sich die jetzt zu beobachtenden Kraterstrukturen bildeten.

Höher aufgelöste Versionen der hier kurz vorgestellten Aufnahme finden Sie hier auf der entsprechenden Internetseite der University of Arizona. Neben dieser Aufnahme der HiRISE-Kamera sind derzeit auf den Internetseiten der University of Arizona mehr als 27.000 weitere HiRISE-Aufnahmen einsehbar.

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