Alte Sterne bilden junge Planeten

Astronomen der University of California Los Angeles (UCLA) habe zwei alte Sterne gefunden, die von jungen Akkretionsscheiben umgeben sind. Das Zusammentreffen dieser beiden Eigenschaften wird als außergewöhnlich betrachtet.

Ein Beitrag von Daniel Schiller. Quelle: UCLA.

(Bild: NASA/JPL-Caltech/T. Pyle (SSC))
Künstlerische Darstellung der Planetenbildung in einer Akkretionsscheibe
(Bild: NASA/JPL-Caltech/T. Pyle (SSC))

Normalerweise bilden sich Akkretionsscheiben während der Sternenbildung an sich. Somit entstehen Zentralstern und Planeten aus dieser Scheibe in derselben Epoche. Astronomen der UCLA haben jetzt zwei Sternensysteme entdeckt, die dieser Annahme deutlich widersprechen.

Bei den beiden Sternen Piscium und TYCHO 4144 329 2 in den Sternbildern Fische und großer Wagen wurden Akkretionsscheiben aus Gas und Staub, starke Infrarotemissionen und Materieströme nachgewiesen. All dies sind Eigenschaften, die jungen Systemen in ihrer Entstehungsphase zugeschrieben werden. In solchen Scheiben bilden sich Planeten und Kleinkörper.

Die beiden Sterne selbst weisen aber ein deutlich höheres Alter auf, stammen also nicht aus den beobachteten Scheiben. In den Spektren beider Sterne wurden vergleichsweise geringe Mengen an Lithium nachgewiesen, etwa sieben Mal weniger als erwartet. Da Lithium ein Brennstoff junger Sterne ist, wird aus dem Mangel auf ein hohes Alter geschlossen.

Diese Ergebnisse machen die beiden Sterne zu interessanten Objekten. Die Forscher wollen jetzt mit weiteren Teleskopen die Systeme untersuchen, um eine breitere Datenbasis zu erhalten und die Entstehung dieser Systeme zu erklären.

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