ESA-DLR analoges Mondtrainingszentrum feierlich eröffnet

LUNA, Europas neuer „Mond auf der Erde”, soll eine zentrale Rolle bei der Gestaltung der Zukunft der Mondexploration spielen. Die Eröffnung von LUNA, dem gemeinsam von der ESA und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) betriebenen analogen Mondtrainingszentrum, fand am 25. September in Köln statt. Eine Pressemitteilung der European Space Agency (ESA).

Quelle: ESA 25. September 2024.

25. September 2024 – Die Einrichtung, welche die Mondoberfläche nachbilden soll, befindet sich neben dem Europäischen Astronautenzentrum der ESA und dient der Vorbereitung von Astronaut:innen, Wissenschaftler:innen, Ingenieur:innen und Missionsexpert:innen auf das Leben und Arbeiten auf dem Mond.

(Bild: DLR/ESA)
(Bild: DLR/ESA)

Es wird die Erforschung, Entwicklung und integrierte Erprobung von Weltraumtechnologie unter realistischen Bedingungen erleichtern und wertvolle Erkenntnisse für kommende Mondmissionen wie das Artemis-Programm der NASA liefern, das erstmals seit über 50 Jahren Astronaut:innen zum Mond schicken wird.

ESA-Generaldirektor Josef Aschbacher erklärte: „Die Eröffnung von LUNA ist ein wichtiger Meilenstein für Europas Weltraumexplorationsvorhaben. Diese einzigartige Einrichtung mit ihrer Fähigkeit, Mondbedingungen nachzubilden, bringt unser Verständnis des Mondes voran und bereitet uns auf zukünftige Missionen vor. Wir sind stolz darauf, dieses Projekt zu leiten, das Europa an der Spitze der Erforschung des Mondes und darüber hinaus positioniert und gleichzeitig die internationale Zusammenarbeit in der Weltraumforschung fördert.”

(Bild: DLR/ESA)
(Bild: DLR/ESA)

Gäste aus dem Raumfahrtsektor und Regierungsvertreter:innen nahmen an der Einweihung der hochmodernen europäischen Weltraumforschungsanlage teil, darunter ESA-Generaldirektor Josef Aschbacher, DLR-Vorstandsvorsitzende Anke Kaysser-Pyzalla, der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen Hendrik Wüst, neben der stellvertretenden Ministerpräsidentin von Nordrhein-Westfalen Mona Neubaur und der Koordinatorin der Bundesregierung für die deutsche Luft- und Raumfahrt Anna Christmann, sowie Vertreter:innen der NASA.

„LUNA wird dazu beitragen, unsere Vorbereitungen für Aktivitäten auf der Mondoberfläche durch die Erforschung von Technologien und Innovationen für die Erforschung des Weltraums zu optimieren. Dabei geht es um Robotik ebenso wie um künstliche Intelligenz, um die Nutzung lokaler Ressourcen und ressourcenschonende Kreisläufe bis hin zu regenerativen Energiesystemen. LUNA bietet eine einzigartige Kombination von Elementen für wissenschaftliche Forschung und technologische Entwicklung unter einem Dach. Als ‘Mond auf der Erde’ wird LUNA die Aktivitäten auf dem Mond von Deutschland aus nachhaltig unterstützen”, sagte Anke Kaysser-Pyzalla, Vorstandsvorsitzende des DLR.

(Bild: DLR/ESA)
(Bild: DLR/ESA)

„LUNA stellt einen großen Fortschritt bei unseren Bemühungen um die Vorbereitung der bemannten Erforschung des Mondes und darüber hinaus dar. Durch die Nachbildung der Mondoberfläche und die Bereitstellung lebenswichtiger Erkenntnisse über den Oberflächenbetrieb wird uns diese Einrichtung helfen, die Herausforderungen zukünftiger Weltraummissionen anzugehen. Die Zusammenarbeit mit dem DLR bei diesem Projekt unterstreicht die Stärke der internationalen Zusammenarbeit und unser gemeinsames Engagement, die Weltraumforschung gemeinsam voranzubringen”, kommentierte Daniel Neuenschwander, ESA-Direktor für bemannte und robotische Exploration.

LUNA verfügt über eine 700 Quadratmeter große Fläche, die die Mondoberfläche mit 900 Tonnen Basalt-abgeleiteten vulkanischen Körnern und Gesteinen nachbildet, die zu einem Material namens „Regolith-Simulator” verarbeitet wurden und eine einzigartige Testumgebung bieten. Eine tiefe Bodenfläche wird Bohrungen und Probenahmen bis zu drei Meter unter der Oberfläche ermöglichen und so die Erforschung von Regolith einschließlich gefrorenem Mondboden ermöglichen.

Mittlerweile ahmt ein Sonnensimulator die Tag- und Nachtzyklen auf dem Mond nach, darunter auch die herausfordernden Beleuchtungsbedingungen, die an Mondpolregionen herrschen.

(Bild: DLR/ESA)
(Bild: DLR/ESA)

Fortschrittliche Kontrollräume werden in Echtzeit mit Missionskontrollzentren in Deutschland und weltweit verknüpft. Zukünftig soll das analoge Trainingszentrum auch an das Lunar Gateway, oder sogar den Mond selbst für nahtlose Missionssimulationen angebunden werden.

Weitere Features werden in Kürze umgesetzt wie ein Gravity-Offloading-System zur Simulation des Sechstels der Erdschwerkraft des Mondes und eine verstellbare Rampe zur Erprobung der Mobilität auf Mondhängen.

LUNA ist als offener Hub konzipiert, der Raumfahrtagenturen, Hochschulen, Forschern, der Raumfahrtindustrie, Start-ups sowie kleinen und mittleren Unternehmen aus aller Welt zur Verfügung steht.

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